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Undurchsichtige Preispolitik

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Österreicher sind treue Girokontokunden. Die Banken „belohnen” sie mit undurchsichtiger Preispolitik und riesigen Unterschieden bei den Kontoführungsgebühren. Das ist das Ergebnis einer Erhebung der Arbeiterkammer Wien.

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Österreicher sind treue Girokontokunden. Die Banken „belohnen” sie mit undurchsichtiger Preispolitik und riesigen Unterschieden bei den Kontoführungsgebühren. Das ist das Ergebnis einer Erhebung der Arbeiterkammer Wien.

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Uber vier Millionen Österreicher haben ein Gehalts- oder Pensionskonto. Auf diesen liegen über 99 Milliarden Schilling Guthaben. Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer (AK) Wien stellten daher die Frage: „Wie teuer ist ein Girokonto?” Ihr Ergebnis: es gibt enorme Unterschiede. Preisvergleiche sind für den Konsumenten nur schwer möglich, da die Banken sehr unterschiedliche Konditionen anbieten und eine für den Konsumenten verwirrende Preispolitik betreiben.

Die Banken bieten Gehaltskonten mit Einzelverrechnung (jede einzelne Buchungszeile wird verrechnet) oder Pauschalverrechnung an (wobei meistens auch eine Bankomatkarte in-kludiert ist).

Die Konsumentenschützer der AK-Wien haben drei „Benützertypen” definiert: den sparsamen Konto-benützer mit 100 Buchungen im Jahr, normale mit 180 und intensive Kon-tobenützer mit 270 Buchungen jährlich. Außerdem wurde zwischen den zwei Varianten - mit und ohne Überziehungsgebühren - verglichen. Die Preisunterschiede reichen von null bis zu 2.371 Schilling pro Jahr. Wobei auffällt, daß Einzelverrechnungen besser abschneiden. Auch dann, wenn das Konto bisweilen überzogen wird, sind Einzelverrechnungen meistens die günstigere Variante.

Interessant auch, daß von den 15 miteinander verglichenen Banken elf die Kontoführungsgebühren in den vergangenen beiden Jahren erhöht haben. Und zwar um sechs bis zu 67

Prozent. Wobei die Gebühren bei den Pauschalkonten geringfügiger geändert wurden. Ein Indiz dafür, daß der Weg, den die Banken beschreiten, von der Einzelverrechnung hin in Richtung Pauschalverrechnung gehen wird. Eines der im Vergleich angeführten Institute bietet seinen Neukunden nur mehr die Pauschalver-•rechnung an.

Konsumenten rät die AK, ausverhandelte Kontozinsen im Auge zu behalten und einen entsprechenden Uberziehungsrahmen (bis zum vierfachen Nettoeinkommen) zu vereinbaren, da die Sollzinsen außerhalb des Überziehungsrahmens sehr teuer kommen. Die Benützung von Kunden- und Kreditkarten kommt ebenfalls günstiger. Wer Näheres über die AK-Studie „AYas kostet ein Girokonto?” wissen will und erfahren möchte, wie „seine” Bank im Aergleich liegt, der kann sich an die AK-AVien, Abteilung Konsumentenpolitik, Prinz-Eugen-Straße 20-22, 1041 Wien, Telefon (01) 501 65 wenden.

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