Vereint gegen Verbrecher

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Die Bekämpfung international organisierter Kriminalität erfordert internationale Zusammenarbeit. Einige Organisationen im Überblick.

Die weltweit größte internationale Polizeiorganisation ist Interpol mit Sitz im französischen Lyon. Mitglieder sind die Polizeibehörden von 181 Ländern, in denen jeweils ein Landeszentralbüro als Verbindungsstelle zu den anderen nationalen Büros fungiert. In Österreich hat das Bundeskriminalamt diese Aufgabe übernommen. Ziel von Interpol ist die möglichst umfassende gegenseitige Unterstützung der Kriminalpolizeibehörden. Dennoch bleibt die nationale Souveränität gewahrt: Es gibt keine InterpolErmittler, die einzelnen nationalen Behörden behalten ihre Zuständigkeit, es können jedoch Beamte eines vom jeweiligen Fall ebenfalls betroffenen Landes unterstützend tätig werden. Interpol führt mehrere Datenbanken, etwa über gestohlene Fahrzeuge, Ausweise und Kunstobjekte, eine dna-Datenbank wird gerade aufgebaut.

Seit 1999 besteht das Europäische Polizeiamt Europol in Den Haag. Ziel ist es, im Kampf gegen die internationale Kriminalität die Zusammenarbeit der nationalen Strafverfolgungsbehörden zu optimieren. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Bekämpfung krimineller Organisationen, aber auch des Terrorismus. Europol sammelt nationale und internationale Daten über entsprechende Straftaten, bereitet sie für die Ermittlungsbehörden in den Mitgliedsländern auf und sorgt für den Informationsfluss zwischen den Behörden. Um auch Kriminalität bekämpfen zu können, die über den eu-Raum hinausgeht, gibt es mehrere Abkommen zwischen Europol und Nicht-euLändern wie den usa, der Schweiz, Island und Norwegen, aber auch mit Interpol.

Ebenfalls in Den Haag hat die Koordinierungsstelle für die justizielle Zusammenarbeit in Europa, Eurojust, ihren Sitz. Sie wurde speziell für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität und des Terrorismus gegründet und soll bei schweren grenzüberschreitenden Verbrechen die Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden in den jeweiligen Mitgliedsstaaten koordinieren sowie die Erledigung von internationalen Rechtshilfe- und Auslieferungsersuchen erleichtern.

Im Vorjahr formierte sich die Schengen-3-Gruppe Österreich, Deutschland und die Benelux-Länder, um ebenfalls die Zusammenarbeit im Kampf gegen ok auszubauen. Und auch innerhalb der Salzburger Gruppe, die aus Österreich, Slowenien, Slowakei, Polen, Tschechien und Ungarn besteht, soll die gemeinsame Polizeiarbeit verbessert werden. claf

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