Wie Europas Städte klimafit werden sollen

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An den Metropolen wird sich zeigen: Schaffen wir den Wandel zu einem nachhaltigen Lebensstil mit deutlich weniger Energie-und Ressourcenverbrauch - oder verlieren wir den Wettlauf gegen die Zeit? Schon jetzt leben rund 3,2 Milliarden Menschen weltweit im urbanen Raum, bis 2050 wird sich diese Zahl verdoppeln - und damit auch die Umweltbelastung erheblich steigen. Kein Wunder also, dass die EU 20 Prozent ihres Gesamtbudgets bis 2020 in Klimaprojekte investiert. Die großen Aufgaben sind die Reduktion von Emissionen wie auch die Anpassung der Städte an den Klimawandel. "Beide Strategien müssen gleichzeitig verfolgt und aufeinander abgestimmt werden", erklärt Sandro Nieto Silleras von der EU-Generaldirektion für Klimamaßnahmen. Bis 2030 will die EU so 40 Prozent der CO2 Emissionen reduzieren.

"Dafür brauchen wir aber die Städte als Partner, die unsere vorgeschlagenen Maßnahmen umsetzen", so Silleras. Nordische Städte wie Kopenhagen, Stockholm oder Hamburg sind mit ihren Maßnahmen schon sehr weit. "Gerade den verwundbarsten Städten im Süden fehlen oft die finanziellen und technischen Mittel", sagt der Klimaexperte. Vor allem Hitzewellen, Wasserknappheit, Waldbrände, aber auch Überschwemmungen und Küstenerosion setzen den Städten am Mittelmeer zu. In kontinentalen Städte wie Wien, die unter sommerlichen Hitzewellen leiden, brauche es Maßnahmen wie Fassadenisolierungen, Ventilationssysteme, begrünte Dächer und mehr Wasserflächen, um kühlere Mikroklimen zu schaffen. Weil die meisten europäischen Städte obendrein an Flüssen liegen, bergen heftiger Regen, Stürme und Schneeschmelze das Risiko einer Überflutung. Zusätzlich zu den Anpassungsmaßnahmen setzt die EU Anreize für die politischen Entscheidungsträger, die Emissionen in ihren Städten zu reduzieren. "Es braucht ein langfristiges politisches Bekenntnis zum Kampf gegen den Klimawandel, da sich die Effekte nicht von heute auf morgen zeigen", betont Silleras. Schließlich gehen die Umweltprobleme Hand in Hand mit Gesundheitsund Sicherheitsproblemen, vermindern die Arbeitsfähigkeit der Menschen und gefährden teure Infrastruktur - ganz zu Schweigen von der Lebensqualität

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