
Alkohol: Punktgenau verzichten
Kulturgut und Zellgift: Die Forschung zeigt, dass Alkohol eine der gefährlichsten Drogen ist. Eine „Dialogwoche“ will heuer wieder rund um die zentrale Frage aufklären: Wie viel ist zu viel?
Kulturgut und Zellgift: Die Forschung zeigt, dass Alkohol eine der gefährlichsten Drogen ist. Eine „Dialogwoche“ will heuer wieder rund um die zentrale Frage aufklären: Wie viel ist zu viel?
Nein-Sagen ist oft schwer: Das gilt auch, wenn einem in geselliger Runde ein gutes Gläschen angeboten wird. Läuft doch ein Nein auf Verweigerung und Abgrenzung hinaus. Das Problem dabei: Weder will man andere vor den Kopf stoßen noch selbst als Spielverderber dastehen. „In unserer Kultur wird das Nein meist zur Gratwanderung: Wer abstinent bleibt, muss sich oft rechtfertigen“, sagt Lisa Brunner, Leiterin der Wiener Fachstelle für Suchtprävention und Obfrau der bundesweiten ARGE Suchtvorbeugung. Alkoholkonsum werde als soziale Norm angesehen, von der man nicht abweichen möchte, um keine negativen sozialen oder emotionalen Konsequenzen zu erfahren. „Umgekehrt kommt man immer wieder selbst in die Situation des Gastgebers. Dann sollte man auch attraktive Alternativen zum Alkohol anbieten.“
Genuss und Risiko
„Eigentlich geht es niemanden etwas an, warum Sie keinen Alkohol trinken möchten“, heißt es auf der Website der „Dialogwoche Alkohol“, wo auch gleich Tipps zur Konsumverweigerung mitgeliefert werden. „Reden Sie Klartext! Sie brauchen sich nicht entschuldigen oder rechtfertigen. Es gibt immer einen Grund, keinen Alkohol zu trinken – Ihre Gesundheit zum Beispiel.“ Sich in Ablehnung zu üben, ist ein Schritt in Richtung selbstbestimmtes Leben, das man schon Kindern nahebringen sollte:„Je besser Ihr Kind darauf vorbereitet ist, desto leichter kann es entscheiden: Mit wem will ich überhaupt meine Freizeit
verbringen?“
Abstinenz zu unterstützen, ist eines der Ziele der „Dialogwoche“, die nächste Woche mit Veranstaltungen in ganz Österreich ein verantwortungsvolles Trinkverhalten fördern soll – „eine wichtige Maßnahme gegen die gesellschaftliche Normalisierung von Alkoholkonsum und den damit einhergehenden Gesundheitsrisiken“, wie Minister Johannes Rauch (Grüne) betont.
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