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AUA-Sabena-Kurs Wien—Brüssel—New York

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Nach Unterzeichnung der Bewilligung der amerikanischem Luftfahrtbehörde (Civil Aeronautics Board) durch Präsident Johnson ist die Errichtung einer neuem Fluglinie zwischen Österreich und den Vereinigtem Staaten nunmehr perfekt. Der US-Präs'ident hat damit offiziell den Austrian Airlines die Erlaubnis erteilt, auf unbefristete Zeit eime Luftverkehrslinie von Wien über Brüssel nach New York zu betreiben. Das Dokument „Foreign Air Carrier Permit“ ist in Wien eingetroffen.

In Zusammenarbeit mit der belgischen Luftverkehrsgesellschaft Sabena werden demnach ab 31. März 1969 von Wien über Brüssel nach New York (J. F. Kennedy-Airport) tägliche Flüge mit einer Boeing 707 Intercontinental aufgenommen. Die neue Streckenführung bietet damit einen AUA-Service mit einem durchgehenden Flug von hier nach Nordamerika an sowie Anschlüsse an das Streckennetz der AUA sowohl in Brüssel als auch in Wien und Verbindungen mlit AUA-Flugzeugen nach Zielorten in ganz Ost- und Westeuropa sowie nach dem Nahen Osten.

AUA befliegt unter allen westlichen Gesellschaften das größte osteuropäische Streckennetz.

Von besonderer Bedeutung ist es, daß AUA der österreichischen Wirtschaft mit der Einführung des neuen Kurses Wien—Brüssel—New York eine direkte Verbindung über den Atlantik zur Verfügung stellt. Von New York (J. F. Kennedy) gibt es zahlreiche Anschlüsse nach allen Teilen der Vereinigten Staaten, nach Kanada und Mittelamerika.

Die AU A -T ra ns a tlan tikdiens te werden mit Boeing-707-Flugzeugen ln Zusammenarbeit mit Sabena, Belgische Fluglinien, betrieben. AUA hat die Hälfte der Kapazität jedes

Flugzeuges auf diesem Kurs gemietet (73 Sitze, einschließlich erster und Touristenklasse plus die Hälfte des Frachtraumes). Die Hostessen werden von AUA und Sabena beigestellt, und zwar in den Uniformen der betreffenden Gesellschaften.

Um der ständig steigenden Nachfrage gerecht zu werden, wird AUA von Sabena zusätzlich eine Boeing 707 Intercontinental mieten, die auf Strecken innerhalb Europas und des Nahen Ostens ab Wien, dem Heimatflughafen der AUA, eingesetzt wird. Wenn dieses Flugzeug auf den Strecken nach Moskau, Beirut, Tel Aviv nicht benötigt wird, dann steht es Sabena zur Verfügung, die damit hauptsächlich auf der Linie Wien—Brüssel—New York und zurück fliegen wird.

Flugplan Wien—Brüssel—New York

Der Abflug von Wien erfolgt um 12.50 Uhr, womit auch den Interessenten aus dem östlichen Bundesgebiet eine Anreise zu günstigen Zeiten nach Wien gewährleistet ist. Nach einer Stunde 40 Minuten wird um 14.30 Uhr Brüssel und nach einer weiteren Flugzeit von 8 Stunden 25 Minuten New York (J. F. Kennedy-Airport) um 18.55 Uhr dortiger Sommerzeit erreicht (bis 26. April und ab 26. Oktober um 17.55 Uhr dortiger Normalzeit). Die Gesamtreisezeit Wien—New York beläuft sich auf 11 Stunden 5 Minuten, davon die reine Flugzeit auf 10 Stunden 5 Minuten (18.55 entspricht der Wiener Lokalzeit von 23.55 Uhr).

Die Ankunft in New York am Spätnachmittag bietet Anschluß nach vielen Zielorten in den Vereinigten Staaten, in Kanada und in Mittelamerika. Jene Passagiere, die in New York bleiben wollen, verfügen über einen freien Abend.

In der Gegenrichtung verläßt das Flugzeug New York um 22.00 Uhr Sommerzeit oder 21.00 Uhr Normalzeit (Zeitverschiebung, siehe oben) auch hier kann der ganze vorausgegangene Tag voll ausgenützt werden, sei es in New York selbst oder (bei den Umsteigern) für die Anreise nach New York. Der Flug nach Brüssel dauert nur 7 Stunden 20 Minuten reine Flugzeit. Ankunft in Brüssel um 10.20 Uhr, Weiterflug um 11.20 Uhr und Landung in Wien um 12.55 Uhr. In der Richtung nach Wien beträgt die gesamte Reisezeit 9 Stunden 55 Minuten, davon reine Flugzeit 8 Stunden 55 Minuten. Die kürzere Flugzeit in östlicher Richtung erklärt sich aus den in großen Höhen vorherrschenden Strömungen (Jet streams). Die Landung in Wien um 12.55 Uhr gibt den Reisenden genügend Zeit, um noch am selben Tag bequem günstige Anschlüsse zu erreichen.

Salzburg—Brüssel—New York

Für das westliche Bundesgebiet wird eine neue AUA-Flugverbindung Salzburg—Brüssel—New York und zurück in Zusammenarbeit mit Sabena eingerichtet. Diese Flüge setzen bereits am 1. April 1969 ein, und ihie Flughäufigkeit steigert sich, der Saison entsprechend, bis zu sechs wöchentlichen Hin- und Herflügen (täglich, außer Sonntag). Der Abflug von Salzburg wird um 8.00 Uhr erfolgen, und mit dar Ankunft in Brüssel um 10.10 Uhr wird ein Sofortanschluß nach New York hergestellt. In der Gegenrichtung erfolgt der Abflug von Brüssel um 11.10 Uhr, womit ebenfalls ein Sofortanschluß aus New York hergestellt wird; die Ankunft in Salzburg erfolgt um 13.15 Uhr.

Damit wird für amerikanische Touristen, deren Ziel im westlichen

Österreich liegt, eine besonders schnelle Flugmöglichkedt in beiden Richtungen angeboten. Durch den neuen Kurs Salzburg—Brüssel und zurück entstehen außerdem neue Verbindungen mit Städten in Großbritannien, den Niederlanden und Nordfrankreich, so daß eine weitere Belebung des Fremdenverkehrs im westlichen Bundesgebiet erwartet werden kann.

Ausbau der Verkaufsorganisation in New York

AUA baut ihre gegenwärtige Organisation in New York aus und wird Anfang 1969 ein Verkaufsbüro in der Fifth Avenue eröffnen, Verkaufsrepräsentanten zur Kundenwerbung und -betreuung anstellen sowie die Reservierungsabteilung vergrößern. Das AUA-Hauptbüro für Nordamerika befindet sich im gleichen Haus in 54, Fith Avenue, Ecke 45th Street, über dem Verkaufsbüro.

AUA-Aufsichtsrat behandelt Geschäftsjahr 1967

Der Aufsichtsrat von Austrian Airlines hat in seiner Sitzung vom 21. November 1968, unter dem Vorsitz des Präsidenten des Aufsichts- raites, Staatssekretär a. D. Franz Grubhofer, den Jahresbericht und den Geschäftsbericht des Vorstandes für 1967 behandelt sowie die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrech- raung gebilligt. Des weiteren hat der Aufsichtsrat den Bericht des Vorstandes über das voraussichtliche Ergebnis des Geschäftsjahres 1968 sowie die Mitteilungen über den Stand der Voibereitungsarbelten zur Aufnahme des Transatlantikverkehrs entgegengenommen.

In der anschließenden achten ordentlichen Hauptversammlung wurde der vom Aufsichtsrat festgestellte Jahresbericht für das Geschäftsjahr 1967, der Geschäftsbericht des Vorstandes und der Bericht des Aufsichtsrates zur Kenntnis genommen. Dem Vorstand und dem Aufsichtsrat wurde die Entlastung erteilt. Für Landesrat a. D. Roman Resch und Gen.-Ddr. DDr. Ockermüller, die ihre Mandate zurückgelegt haben, wurden über Vorschlag des Vertreters des Hauptaktionärs von der Hauptversammlung Landesrat Siegfried Ludwig und Direktor Dkfm. Dr. Wolfgang Erndl in den Aufsichtsrat gewählt. Des weiteren hat die Hauptversammlung zum Abschlußprüfer für das Geschäftsjahr 1968 Herrn Karl August Ziegler wiederbestellt. Zur Mitteilung nach Paragraph 83, Absatz 1, Aktiengesetz, hat Vorstandsdirektor Kommerzialrat Heidrich — im Namen des Vorstandes — der Hauptversammlung einen umfassenden Bericht erstattet, wobei er im besonderen auf die hohen Entwicklungskosten der Gesellschaft, auf die Probleme des Inlandverkehrs und auf die immer noch mangelnde Kapitalausstattung und die dadurch vorhandene hohe Zinsenlast für Fremdkapital hinwies. Gleichzeitig stellte er auch die Erfolge der AUA heraus, die im besonderen Maß durch den international anerkannten Service, durch die Betriebssicherheit und durch die hervorragende Betreuung der Fluggäste gekennzeichnet sind.

Kommerzialrat Heidrich unterstrich, daß mit der Aufnahme des Transatlantikverkehrs in Zusammenarbeit mit Sabena der Gesellschaft ein Hoffnungsgebiet im Sinne einer Verbesserung der Ertragslage eröffnet ist. Kommerzialrat Heidrich unterstrich die Tatsache, daß die AUA von ihrer Gründung an ’ bis zum heutigen Tag die Ihr zugewiesenen Aufgaben erfüllt hat. In einer dieser Hauptversammlung folgenden neuerlichen Sitzung des Aufsichtsrates wurden Probleme im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung bei Austrian Airlines behandelt. p. r.

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