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Digital In Arbeit

Auf der Uberholspur im Internet

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Telekabel Wien präsentierte einen schnelleren und einfacheren Zugang zum Internet. Damit gehören blockierte Telefonleitungen und Wartezeiten endgültig der Vergangenheit an.

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Telekabel Wien präsentierte einen schnelleren und einfacheren Zugang zum Internet. Damit gehören blockierte Telefonleitungen und Wartezeiten endgültig der Vergangenheit an.

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Wer kennt nicht den nervösen Piepton aus dem Telefonhörer, kurz „besetzt” genannt? Will man ins Internet, benötigte man bis jetzt einen ganzen Telefonanschluß um sich via Modem bei einem Server einzuzahlen. So lange man also im Internet surft, ist die Telefonleitung blockiert. Um dem Abhilfe zu schaffen, und den Gebrauch des Internets zu vereinfachen, hat die Telekabel Wien Gesellschaft nun ein neues Konzept präsentiert: Ein schnellerer, besserer und einfacherer Zugang zum Internet.

■ Verbindung mit Kabelmodem: Der Kunde wird nun über ein spezielles Kabelmodem an „das modernste und schnellste Kabel-TV-Netz der Welt” angeschlossen, verspricht Martin Wilfing, Marketingleiter von Telekabel. Genutzt wird die hohe Datenkapazität des Koaxialanschlusses (elektronische Doppelleitung zur Übertragung hochfrequenter Signale), der auch für Fernsehübertragungen verwendet wird. Für den Benutzer bedeutet dies: daß er sich bis zu hun-dertfünfzigmal schneller im Internet bewegen kann, Video- und Audioqualität, extrem schnelles Laden von Software über das Netz, sowie keine erhöhten Telefonkosten und keine besetzte Leitung, stellt sich allerdings die Frage, ob das Internet selbst die Daten schnell genug übertragen kann, da es durch Engpässe am Datenhighway oft zu „längeren Wartezeiten” kommen kann.

Der Zugang zum Online-Netz erfolgt mittels Kabelmodem über die KabelTV-Steckdose. Es wird - unabhängig von der Nutzungsdauer - ein monatlicher Pauschalbetrag von voraussichtlich 600 Schilling verrechnet-werden. Wer will, kann 24 Stunden am Tag online erreichbar sein. ■ Warum einfacher? Nach wie vor ist es für die PC-User schwierig, sich mit dem Netz zu verbinden. Die verschiedenen Modemtypen, unterschiedliche Softwarelösungen und komplizierte Installationsprozesse sind oft unüberwindbare Hürden. Der Telekabel Service Dienst installiert in der Kundenwohnung das Kabelmodem gegen eine Kaution von rund 1.000 Schilling und richtet auf Wunsch auch den Kunden-PC für den Online Betrieb ein.

Gestartet wird im Juni - aber schon seit November vergangenen Jahres läuft das 'Telekabel Online Projekt bei über 100 Testhaushalten in Wien. Durchschnittlich sieben Stunden pro Woche haben die Testfamilien im Netz nach Information, Unterhaltung und Kommunikation gesurft. Bei Fragen nach den Stärken des Internets wurden Globalität, weltweite Kommunikation, Vielfalt und schneller Zugriff auf Informationen genannt. Allerdings würden manche gerne „versuchen, mehr Ordnung in dieses Chaos zu bringen” und „englische Beiträge in deutscher Sprache haben”. Schließlich bleibt noch abzuwarten, wie die bereits bestehenden Wiener Internet Provider auf den Konkurrenzdruck von Telekabel reagieren werden. Leicht werden sie es langfristig gesehen sicherlich nicht haben.

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