Biodiversität: Neue Einsichten in das Netz des Lebens
Warum ist Biodiversität so wichtig? Eine interaktive Schau im Naturhistorischen Museum Wien präsentiert vielfältige Antworten.
Warum ist Biodiversität so wichtig? Eine interaktive Schau im Naturhistorischen Museum Wien präsentiert vielfältige Antworten.
Der Reichtum der Natur vermittelt sich zunächst einmal über die Sinne: Ob auf einer blühenden Wiese oder im dichten Wald -- wir sehen, hören und riechen die Vielfalt an Pflanzen und Tieren, Pilzen und Mikroorganismen. Ein abstrakter Begriff wie "Biodiversität" lässt sich daher am besten in seiner sinnlichen Dimension vermitteln. Die Ausstellung "Vielfalt zählt", die letzte Woche im Naturhistorischen Museum Wien eröffnet wurde, greift auch auf diesen Ansatz zurück, um dem Publikum das aktuelle Thema schmackhaft zu machen. Insbesondere Kinder und Jugendliche kommen dabei auf ihre Rechnung.
Größte globale Umweltbedrohung
Biodiversität umfasst die Fülle an Genen, Arten und Lebensräumen mit all ihren Beziehungen, aber auch ihren Einflüssen auf den Menschen. Die Wanderausstellung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) präsentiert rund 50 Objekte, die diese Wechselwirkungen verdeutlichen und zum Mitmachen animieren. Mit Hilfe einer Keyboard-Klaviatur etwa können die Besucher Tierlaute zur Geräuschkulisse urbaner Grünzonen verdichten. Sie können in akustische Sphären in der Tiefe des Meeres eintauchen, sich Geruchsproben in die Nase sprühen oder eine Wiese auf dem Bildschirm mit Insektenaugen betrachten.
Das Netz des Lebens reicht von den eisigen Polen bis zu den trockensten Wüsten und umfasst geschätzte 11 Millionen Arten. Bislang sind 1,9 Millionen Arten beschrieben. "Es geht eine große und ewige Schönheit durch die ganze Welt, und diese ist gerecht über den kleinen und großen Dingen verstreut", wird Rainer Maria Rilke im Eingangsbereich zitiert. Exemplarisch für die Vielfalt der Ökosysteme werden in der Ausstellung drei Lebensräume beleuchtet: eine Wiese in Deutschland, die Biodiversität auf begrenztem Raum beleuchtet; ein tropischer Regenwald in Ecuador, der weltweit zu den "Hotspots" punkto Artenreichtum zählt; sowie der Nordatlantik als Beispiel für die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Weltmeere.
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