Impfung Kinder Corona - © Foto: iStock/SeventyFour

Corona-Impfung für Kinder: Auf der Waagschale

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Die Zulassung eines Corona-Vakzins für Unter-Zwölfjährige ist demnächst zu erwarten. In Wien wurde schon eine Impfstraße eröffnet. Über Nutzen und Risiko der Kinderimpfung.

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Die Zulassung eines Corona-Vakzins für Unter-Zwölfjährige ist demnächst zu erwarten. In Wien wurde schon eine Impfstraße eröffnet. Über Nutzen und Risiko der Kinderimpfung.

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Noch ist die Corona-Impfung für Kinder unter zwölf Jahre nicht zugelassen. Doch Experten gehen davon aus, dass die EU-Arzneimittelbehörde EMA schon bald grünes Licht geben wird. Manche Eltern haben bereits einen Kinderarzt aufgesucht, der die Impfung auch bei Unter-Zwölfjährigen durchführt. „Das hat auf der Ebene ‚Tuscheltuschel’ funktioniert“, wie Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) berichtet. „Das kann es aber nicht sein.“ Deshalb sei Wien nun vorgeprescht: Ab Montag ist im Austria Center eine Impfstraße für vorerst 200 „Off-label“-Impfungen täglich im Einsatz. In den Impfboxen für Kinder sind Comicfiguren wie etwa die Ninja Turtle angebracht, welche die Aufmerksamkeit beim Stich ablenken sollen.

„Off-label“ bezeichnet den Einsatz ohne Zulassung, der auch in anderen Bereichen der Medizin vorkommt. So werden manche Medikamente abseits der offiziellen Indikationen verwendet, wenn klinische Erfahrungen auf einen Nutzen schließen lassen. Und dieser Nutzen soll bestimmten Patienten, die sonst nur unzureichende Behandlungsoptionen haben, nicht vorenthalten werden. Im aktuellen Fall handelt es sich um eine Pandemie, der nur mit einer Impfung beizukommen ist – und die sich nun zunehmend auf jüngere Bevölkerungsgruppen verlagert hat.

Risikofaktoren bei Kindern

„Bezüglich der Off-label-Impfung erhalten wir derzeit viele Anfragen von Ärzten und Ärztinnen“, berichtet Rudolf Schmitzberger, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde und Leiter des Impfreferats der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK). „Eine Off-label-Entscheidung ist nichts Verbotenes, sondern rechtlich abgesichert. Sie sollte vor allem bei jenen Kindern durchgeführt werden, für die es im Falle einer Corona-Infektion ein erhöhtes Krankheitsrisiko gibt – also zum Beispiel bei vorbestehenden Lungenproblemen, Herzfehlern oder bei einer neurologischen Beeinträchtigung.“ In diesen Fällen sei übrigens auch eine Influenza-Schutzimpfung dringend anzuraten.

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