Der Krampf mit der Statistik

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Laut "Handbuch Alkohol“, herausgegeben vom Anton-Proksch-Institut (API), trinken Über-15-Jährige hierzulande pro Kopf und Jahr durchschnittlich 122,7 Liter Bier und 37,3 Liter Wein. Zusammen mit Spirituosen und Most entspricht das einem täglichen Konsum von 27 Gramm Reinalkohol. (20 Gramm entsprechen einem "österreichischen Standardglas“ von einem Viertelliter Wein oder einem halben Liter Bier).

Der Konsum ist freilich ungleich verteilt: 68 Prozent der Bevölkerung liegen unter der "Harmlosigkeitsgrenze“ (16 Gramm Reinalkohol bei Frauen, 24 Gramm bei Männern); 15 Prozent weisen einen mittleren Alkoholkonsum auf; bei zwölf Prozent spricht man von "Alkoholmissbrauch“ (über der "Gefährdungsgrenze“ von 40 bzw. 60 Gramm Alkohol) und fünf Prozent fallen in die Kategorie "chronischer Alkoholismus“ (7,5 Prozent der Männer und 2,5 Prozent der Frauen).

So bedenklich diese Zahlen sind - ihre Ungenauigkeit ist noch größer: "Nur rund ein Drittel des getrunkenen Alkohols wird bei Umfragen zugegeben“, weiß Alfred Uhl vom API. Auch internationale Vergleiche hinken: Laut OECD rangiert Österreich mit 12,2 Litern pro Kopf hinter Luxemburg mit 15,3 Litern an zweiter Stelle. Im WHO-Ranking liegt man mit 12,4 Litern fast gleichauf mit Luxemburg (12,84 Liter) - und weit hinter den postsowjetischen Staaten (bis zu 23 Liter). Uhls Fazit: "Man sollte diese Zahlen nicht sehr ernst nehmen.“ (dh)

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