Der Wohlstand kommt mit nichts Gutem

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Die Chinesen sind auf den Geschmack gekommen. Ihnen munden Royal TS Burger, Happy Meal und McFlurry-Eisbecher ebenso wie den Amis und Europäern. Statt Reis und Chinakohl stehen zunehmend Fleischgerichte am Speiseplan. Für das Annehmen des westlichen Lebensstils zahlen sie den entsprechenden Preis: Die Chinesen, die stets als schlank und zierlich galten, werden immer dicker. Die Bevölkerung leidet in einem rasanten Tempo verstärkt an Bluthochdruck, zu hohen Cholesterin-und Blutzuckerwerten, wie eine Studie der US-Universität Harvard aufzeigt. Betroffen sind vor allem Männer: Einer von drei Chinesen ist übergewichtig. Auch Kinder leiden schon in frühen Jahren an Fettleibigkeit -und werden sogar schon ins Abnehm-Camp geschickt. "China sieht sich mit einer wachsenden Epidemie an Herz-Kreislauf-Erkrankungen konfrontiert, und es gibt keinerlei Anzeichen, dass diese abnimmt", warnt Harvard-Professor Frank Hu. Daraus ergeben sich ernsthafte soziale, aber auch wirtschaftliche Konsequenzen: Die Vermeidung chronischer Erkrankungen durch die Förderung gesunder Ernährung und Lebensweise solle zu einer staatlichen Angelegenheit höchster Dringlichkeit erklärt werden, empfehlen die Studienautoren dringend. Paradox ist, dass sich viele Chinesen durch westlichen Lebensstil und dazugehörige Produkte eigentlich gesundheitliche Vorteile erwarten. Weil es in den letzten Jahren zahlreiche chinesische Lebensmittelskandale gab, greifen Konsumenten, die es sich leisten können, lieber zu westlichen Produkten.

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