Drogen: "Magic Mushrooms" und Meditation
Ein Zen-Lehrer und ein Hirnforscher initiierten ein ungewöhnliches Experiment. Ein guter Anlass, um über Drogen nachzudenken.
Ein Zen-Lehrer und ein Hirnforscher initiierten ein ungewöhnliches Experiment. Ein guter Anlass, um über Drogen nachzudenken.
Manchmal sitzen sie einem in der U-Bahn gegenüber: Meistens sind sie jünger, gut gekleidet, verhalten sich unauffällig, aber sind ganz offensichtlich woanders, in ihrer eigenen drogeninduzierten Realität. Laut europaweiter Abwasseranalyse war in Österreich 2021 vor allem der Konsum von Cannabis und Kokain verbreitet. So wie bei Drogen liegt Österreich auch beim Alkoholkonsum nicht im Spitzenfeld, doch etwa 15 Prozent der Bevölkerung konsumieren Alkohol in gesundheitsgefährdendem Ausmaß, heißt es im Epidemiologiebericht des Sozialministeriums. Beim Kaffeekonsum – auch Koffein ist eine Droge – liegt Österreich weltweit auf dem sechsten Platz mit mehr als sieben Kilogramm Kaffee pro Kopf und Jahr.
Drogenpolitik im Wandel
Alkohol ist in Österreich eine erlaubte Droge, Kaffee wird nicht als Droge wahrgenommen, Cannabis und Kokain zählen hierzulande zu den verbotenen Drogen. Was als „gefährliche Droge“ gilt und was nicht, ist keine rein medizinische Frage, sondern das Ergebnis eines komplexen politischen und sozialen Aushandlungsprozesses. Das zeigen auch die Unterschiede bei der Freigabe von Cannabis: In den USA ist Cannabis nunmehr in fast allen Bundesstaaten für medizinische Zwecke und in etwa einem Viertel der Bundesstaaten auch zum Freizeitgebrauch („recreational use“) freigegeben. In Deutschland ist Cannabis bzw. der Wirkstoff für medizinische Zwecke legal, in Österreich und den meisten europäischen Ländern gilt der Gebrauch von Cannabis jedoch als illegal. Auch für den medizinischen Gebrauch verboten sind seit Anfang der 1970er Jahre psychedelische, also stark bewusstseinsverändernde Drogen wie LSD oder Psilocybin. Doch zeichnet sich gerade hier zurzeit ein erstaunlicher Wandel ab.
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