Unwetter
DISKURSFIRST
Flutkatastrophe in Österreich: Die Klimakrise ist im Anrollen
Die verheerenden Überflutungen sollten für die künftige Regierung Anlass für eine mutige, evidenzbasierte Klimapolitik sein.
Die verheerenden Überflutungen sollten für die künftige Regierung Anlass für eine mutige, evidenzbasierte Klimapolitik sein.
Das Klimasystem zeigt eine chaotische Variabilität – und diese fügte uns gerade schmerzhafte Wunden zu. Nicht nur religiös gestimmte Menschen könnten in den sich häufenden Extremwetter-Ereignissen etwas erkennen, was in spirituellen Traditionen als dringender Anlass beschrieben wird, zu einer neuen Sicht der Dinge „zu erwachen“. Um dann aufgrund höherer Vernunft (Metanoia) die Lebensweise neu zu gestalten – also in gewisser Weise „umzukehren“. Zum Beispiel anhand naheliegender Einsichten aus der Wissenschaft: Treibhausgase wie CO2 diffundieren in die Atmosphäre, der Klimawandel kennt daher keine Grenzen: Bedroht sind alle Bewohner der Erde. Eine planetare Krise braucht planetares Denken und Handeln.
Mutige, evidenzbasierte Politik
Um künftiges Leid zu verhindern, sind die Vertreter der Staaten und Kulturen gefordert, von Konkurrenz auf Kooperation umzuschalten. Und diese Kooperation kann nur auf Basis wissenschaftlicher Befunde erfolgreich sein: „Wissenschaft ist das, was uns retten wird“: So brachte es Alena Buyx, bis April die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, im FURCHE-Interview (2023) auf den Punkt. Fazit: Mehr denn je braucht es eine mutige, evidenzbasierte Klimapolitik. So weit, so weltfremd – leider.
Es reicht ein Blick nach Österreich: Die FPÖ, laut aktuellen Meinungsumfragen stärkste Partei im Land, zeigt sich in Bezug auf das Klimathema weit abgekoppelt von der Realität. „Aber Lügen haben kurze Beine. Die Wahrheit wird auf jeden Fall ans Licht kommen“, so der deutsche Philosoph Thomas Metzinger in Bezug auf die vielen Formen der Leugnung oder Beschwichtigung bei der Klimakrise: „Sie ist der neue basso continuo der planetaren Krise, der Generalbass, der die weitere Entwicklung der Menschheit von nun an begleitet.“
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