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Ford für „innere Verbesserung“

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Die führende Stellung, die der Compact- Wagen Ford Falcon von Anfang an einnahm, wurde bisher unverändert gehalten. Ende dieses Jahres wird mit der Erreichung der Millionengrenze ein beachtlicher Erfolg aufgestellt. Vor kurzem fügte man den zwölf Versionen dieser Type noch einen Stationswagen hinzu. Die Linienführung bleibt bis auf einen neuen Kühlergrill, neue vordere Kotflügel und eine neue Motorhaube sowie größere Heckleuchten unverändert. In technischer Beziehung allerdings wurden im Laufe des letzten Jahres nicht weniger als 62 kleinere Verbesserungen vorgenommen, die vor allem den Ölwechsel betrafen, der nun nur noch etwa alle 10.000 Kilometer vorgenommen werden muß, sowie die Radlager, die erst nach etwa 20.000 Kilometer zu schmieren sind. Der neue Falcon besitzt auch neuangeord- nete Instrumente. Für die Sitze werden neue Stoffe, Dessins und auch Farben verwendet.

Bis auf den erwähnten Stationswagen werden alle Versionen mit einer verbesserten Sechszylindermaschine ausgestattet, die eine Leistung von 85 PS aufweist.

Der ; zweite Compact-Wagen von Ford, der Mercury Comet, wurde in stilistischer Hinsicht etwas verändert. So wurden die Flossen kleiner, während eine neue Heckblende aus Metall die geänderten Doppelheckleuchten aufnimmt. Eine neue seitliche, nach hinten, leicht abfallende Chromleiste betont die langgestreckte Linienführung des Comet. Auch hier ist der Kühlergrill neu, ebenso das Armaturenbrett und einige andere Details. An Modellen dieser Art werden nunmehr statt vier nicht weniger als neun aiige- boten. Der Comet S 22 wartet hierbei mit einer ausgesprochen luxuriösen Ausstattung auf.

Auch beim zwei- oder Viertürigen Mercury Comet, der als Limousine ebenso wie auch als Stationswagen bezogen werden kann, wurde gleich dem Falcon auf schalldämpfende Materialien Wert gelegt und das Ölwechselintervall auf 10.000 Kilometer hinaufgesetzt.

Auch den übrigen Ford-Modellen wurden Verbesserungen zugeführt, die vor allem der Reduzierung der Wartung dienen. Der Ford Galaxie 1962 ist das erste. Fahrzeug in der Geschichte der Automöbilindustrie, das nur alle

10.000 Kilometer ein Service benötigt. Bezüglich des Karosseriestils dieser Type ist interessant, d.iL' die Heckscheibe nun jener des ThunJcU'.ni- ModeflÄ Ähnlich ist.

Ansonsten Galaxie etwas kürzer und schmäler als das Vorgängermodell, was jedoch weder den Passagier- noch den Gepäcksraum berührt. Für diesen Wagen stehen vier verschiedene Motoren zur Verfügung: eine Sechs- und drei Achtzylindermaschinen.

Der neue Ford Thunderbird 1962 behält zwar das traditionelle Styling bei, wurde aber ansonsten mit mehr als hundert technischen Verbesserungen bedacht. Neu sind hier ein zweisitziger Sport-Roadster beziehungsweise ein Hardtop-Landau-Modell. Der Kühlergrill wurde bei dieser Type nunmehr viereckig, ebenso wurden die Heckleuchten neugestaltet. Eine schwenkbare Steuersäule, die im Vorjahr von 77 Prozent der . Käufer freiwillig gewählt wurde, gehört nun zur Standardausrüstung. Zur Standardausrüstung gehören das zweistufige automatische Getriebe, die Servo-Lenkung und die Servo-Bremsen.

Durch ein sehr luxuriöses Interieur ist der neue Ford Mercury Monterey gekennzeichnet. Gegenüber den Vorgängermodellen wurde diese Reihe außerdem um 2,5 Zentimeter verlängert, der Radstand jedoch beibehalten. Hier wurde das Ölwechselintervall sogar auf . 20.000 Kilometer hinaufgesetzt. Das von der Firma eingefüllte Frostschutzmittel hält zwei Jahre, der neue Benzinfilter braucht erst nach 50.000 Kilometer erneuert zu werden, und im gleichen Intervall ist die Schmierung erforderlich.

Beim Mercury Monterey sind neue verschiedene Getriebevariationen verfügbar. Außer bei der Type mit dem 300-PS-Motor wird bei allen Modellen Handschaltung verwendet. Sämtliche Motoren sind mit automatischen Getrieben versehen. Die Zweistufenautomatik oder das Multi- Drive-Merc-O-Matic-Getriebe ist bis auf den Sechszylinder bei allen Varianten verfügbar.

Im Gegensatz zum Monterey behält der Lincoln Continental den klassischen Stil auch 1962 bei, jedoch ist er luxuriöser geworden und in verschiedener Hinsicht mechanisch weiterentwickelt. Dieses Luxusfahrzeug soll systematisch zur wirklichen Perfektion entwickelt werden. Auch heuer wird wieder eine viertürige Limou sine sowie ein viertüriger Convertible — der einzige in Amerika — angeboten. Ausschließlich der Kühlergrill und die Stoßstange sowie die Scheinwerfer wurden etwas verändert. Weiter sind Servo-Bremsen und -Lenkung, motorisch angetriebene Seitenfenster, Radio, Heizung, automatisches Getriebe usw. Standardausrüstung auch für 1962.

Ford scheint sich heuer eher auf die „innere" Verbesserung konzentriert zu haben, was der Käufer vor allem in Amerika sicher zu schätzen wissen wird.

Mercedes

Neben den zahlreichen Verbesserungen der einzelnen Typen des Mercedes-Programms und dem neuen großen und repräsentativen Reisefahrzeug mit nicht weniger als fünf Neuerungen, dem Mercedes 300 SE, der nicht nur mit einem neuen Sechszylinder-Leichtmetall-Einspritzmotor mit einem Inhalt von 3 Liter, einem neuen automatischen Getriebe, einer ebensolchen Servo- Lenkung und Luftfederung sowie Scheibenbremsen an allen vier Rädern ausgestattet wurde, brachte Daimler-Benz als Überraschung bei der IAA rn Frankfurt ein Kabriolett heraus, den Mercedes 220 SE.

Wie verlautet, sollen für dieses von Mercedes- Liebhabern bereits seit längerem erwartete Kabriolett zahlreiche Bestellungen vorliegen, so daß auch hier die Lieferfristen von Anfang an relativ lang sind. In Stil und Linienführung erweist sich diese Novität von Mercedes als exku- siy. Im übrigen entspricht das langgestreckte und geräumige zweitürige Kabriolett mit dem im Wagenkörper versenkbaren Verdeck vor allem in den technischen Details dem 220-SE-Coupe.

Zur Erreichung der für die Sicherheit wichtigen höheren Steiiigkeitswerte wurde allerdings die Rahmenbodenanlage als tragendes Element verstärkt. Dadurch ergibt sich ein etwas höheres Wagengewicht. Die beiden verstellbaren Einzelsitze vorne und die Fondsitzbank mit klappbaren Mittelarmlehnen nehmen bequem vier bis fünf Personen auf, die im übrigen den Fahrkomfort ebenso wie die Sicherheit eines großen Reisewagens vorfinden, ohne auf die Vorteile eines offenen Fahrzeuges mit seiner unbehinderten Sicht verzichten zu müssen.

Der Sechszylindereinspritzmotor mit einer Leistung von 120 PS ist weitgehend elastisch und erreicht bis zu 170 km/h. Das zwangssynchronisierte Vierganggetriebe ist mit Mittelschaltung vorgesehen. Die Eingelenkpendelachse mit tiefliegendem Drehpunkt wurde mit einer zusätzlichen Ausgleichsfeder ausgestattet. Im übrigen wurden auch hier die bei allen Mercedes- Benz-Modellen üblichen Sicherheitseinrichtungen beibehalten, wie etwa die im stoßnachgiebigen Polsterrahmen eingebettete Armaturenanlage, das Lenkrad mit Polsterplatte, die Sicherheits- zapfenschlösser sowie die Verwendung von elastischem Material für alle vorstehenden Knöpfe, Griffe und Lehnen. Bei der luxuriösen Ausstattung sind vor allem die Lederpolsterung, die Verarbeitung von Edelhölzern, der große Kofferraum, die stufenlose zweiseitige Beheizung und Belüftung usw. hervorzuheben.

Jaguar-Limousine

Das jüngste Mitglied der für ihre Hoch- leistungs-Luxus-Sportwagen und Limousinen bekannten Jaguar-Typenreihe ist die neue Jaguar- „Mark-X“-Limousine. Der neue Wagen weist eine ganze Anzahl von Verfeinerungen auf, die vor allem auf Erfahrungen mit den Mark-II- ;Limousinen sowie dem hypermodernen E-Typ zurückzuführen sind. .

Fünf Erwachsene mit reichlich Gepäck finden m dem völlig neuen Typ Platz, und es wird ihnen äußerster Komfort geböten, unter dem auch ein Minimum an Fahrgeräusch verstanden wird. Die Höchstgeschwindigkeit soll 190 km/h betragen. Die Leistung erbringt der sehr vielseitige und zuverlässige 3,8-Liter-Motor vom Typ XK „S", der vom Gran-Tourisme-Wagen „E" her bestens bekannt ist. Bei 5500 U/min entwickelt er 265 PS, was auch für einen Wagen dieser Größe als ideal bezeichnet werden kann. Die Kraftübertragung erfolgt über ein Vierganggetriebe, mit. oder ohne Overdrive beziehungsweise ein vollautomatisches Getriebe. Der Kraftstoffverbrauch beträgt jedoch nur 14 bis 18 Liter auf 100 Kilometer, was unter anderem auch auf die windschlüpfige Formgebung der Karosserie zurückzuführen ist.

Auch die Karosserie des „Mark X“ ist eine viertürige Canzstahl-Schalenbaukonstruktiön, bei der man auf extravagante Linienführung und zwecklose Verschönerungsversuche wiederum bewußt in geschmackvoller Weise verzichtet hat. Der Innenraum ist durch erstklassige Lederpolsterung und Teppichbelag sowie Verkleidungen aus poliertem Nußbaumholz gekennzeichnet. Armstützen vorn und im Fond, reichlich bemessener Beinraum im Fond, in die Rückwand der Vordersitze eingelassene, große Nußbaumklapptische, verbunden mit je einem Make-up- Spiegel, sind Details, die das Interieur dieses neuen, Wagens erster Klasse ausreichend kennzeichnen.

Aber es wurde auch auf die Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Fahrers nicht vergessen. Die Vordersitze und das Zweispeichenlenkrad sind verstellbar. Die Rundumsicht ist sehr gut, und die Instrumente auf dem komplett aiisge- statteten Nußbaumarmaturenbrett leicht übersichtlich beziehungsweise zu bedienen. Erstmals verwendet Jaguar Doppelscheinwerfer, deren Leurhtwirkung der hohen Leistung des Wagens bei Nachtfahrten angepaßt ist.

Die auf größtmöglichste Sicherheit gebaute Bremsanlage wurde mit Bremskraftverstärkung und Dunlop-Scheibenbremsen an allen vier Rädern versehen. Es sind zwei unabhängige Bremskreise für Vorder- und Hinterräder vorgesehen. Sinkt die Bremsflüssigkeit in einem Bremszylinder unter einen gewissen Stand, dann : lemht8t5'ein Lsöta am" Atfftäh r ftö W8uf, WassftawAhiitför Fall ist, wenn die Handbremse angezogen ist.

Bemerkenswert ist aber auch die Frischluft- heizungs- und Defrosteranlage, insofern, als sie durch Vakuum Vorrichtungen betätigt wird, die die Wasserventile, Heizklappen und Lufteinlaßöffnungen steuern. Für jede Seite des Fahrzeuges kann der gewünschte Wärmegrad getrennt eingestellt werden, während der Fond eine eigene Wärmequelle besitzt.

Der neue Jaguar „Mark X“ wurde vor seinem Debüt über riesige Entfernungen und unter allen Verhältnissen erprobt. Eleganz und Fahrkomfort können nicht darüber hinwegtäuschen, daß man es hier mit einem sehr robusten Fünfsitzer zu tun hat, dessen Leistung jene moderner Sportwagen vielfach übersteigt.

Simca-KIeinwagen

Eine kleine Sensation bildete in Paris die Vorstellung des neuen Simca 1000, eines Kleinwagens mit Heckmotor. Dieser leistungsfähige neue Wagen wurde mit einem wassergekühlten 944-ccm-Vierzylindermotor ausgestattet, der 45 SAE-PS bei 5000 U/min leistet. Die erreichbare Höchstgeschwindigkeit soll etwa 120 km/h betragen, der Kraftstoffverbrauch zirka 7,5 Liter auf 100 Kilometer.

Das Viergangvollsynchrongetriebe, Lizenz Porsche, soll laut Firma weich und mühelos zu schalten sein.

Das blendfreie Armaturenbrett ist in mattiertem Schwarz gehalten, weist eine zentrale Instrumententafel sowie eine Vertiefung für abzulegende Gegenstände und außerdem ein Handschuhfach auf. Aus Sicherheitsgründen wurde das Lenkrad mit versenkter Nabe ausge- tattet. Schalenförmige Einzelsjtze bieten guten seitlichen Halt. Eine fast hundertprozentige Panoramarundsicht wurde durch die dünnen Türträger erreicht.

Der Wagen ist vieT- bis fünfsitzig, und die vier Türen, die sich bis 90 Grad öffnen lassen, erlauben ein bequemes Ein- und Aussteigen. Wie die Firma betont, fällt die besondere Laufruhe auf, die durch eine neuartige Motoraufhängung in Verbindung mit sehr wirksamer Geräuschabdämpfung zwischen dem Wageninneren und dem Motorraum erreicht wurde. Die Stoßstangen sind mit Gummipuffern ausgestattet.

Die äußeren Abmessungen lauten: Länge: 5,79 m, Breite 1,48 m, Höhe 1,36 m, Wendekreis 8,9 m. Nach Österreich wird dieses neue

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