Hallstätter Dolch mit goldenen Griffschalen - Im Zuge des EU-geförderten Projekts von NHM und Uni Wien wurde auch dieser bemerkenswerte Hallstätter Dolch mit goldenen Griffschalen mittels transportabler Laser-Ablationstechnik minimalinvasiv beprobt. - © M. Mehofer, Universität Wien

Hallstatt: Logistik-Champion in der Eisenzeit

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Chemische Analysen zeigen, dass die Handelsstrukturen der Hallstätter Bergleute noch komplexer waren, als vermutet – und sie auf Ressourcen- Engpässe mit veränderten Strategien reagierten.

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Chemische Analysen zeigen, dass die Handelsstrukturen der Hallstätter Bergleute noch komplexer waren, als vermutet – und sie auf Ressourcen- Engpässe mit veränderten Strategien reagierten.

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Die Gewinnung von Salz im steilen, engen und abgelegenen Salzbergtal in Hallstatt war durch alle Zeiten mit großen Herausforderungen verbunden. An vorderster Stelle gehörte dazu die Logistik, denn große Produktionszentren waren und sind immer auch Verbrauchszentren. Die Versorgung des Salzabbaus und Salinen-Betriebs mit Werkzeugen, Geräten und Betriebsmitteln wurde bereits in der Urgeschichte über weitreichende transalpine Netzwerke sichergestellt. Ein beeindruckender Beleg dafür sind aus ganz Europa stammenden Grabbeigaben im prähistorischen Bestattungsplatz. „Die Grabfunde aus Hallstatt in Oberösterreich zählen zu den bedeutendsten archäologischen Funden in Europa“, erklärt Karina Grömer, Direktorin der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museum (NHM) Wien.

Nicht zuletzt die spektakulären Beigaben und kostbaren Metallobjekte im Gräberfeld nahe des Salzbergbaus gaben den Anlass dafür, die Ältere Eisenzeit zwischen 800 und 400 v. Chr. als Hallstattzeit oder Hallstattkultur zu benennen. Im Zuge eines zweijährigen EU-geförderten Projekts konnte der Archäometallurge Mathias Mehofer von der Universität Wien gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen vom NHM nun erstmals den eisenzeitlichen Metallhandel im Salzkammergut und den Ostalpen systematisch untersuchen.

MIT ELFENBEIN UND BERNSTEIN

Die naturwissenschaftlichen Analysen bestätigen erneut die weitreichenden Handelsnetzwerke, die von Hallstatt aus gespannt wurden. Durch die Analyse des „geochemischen Fingerabdruckes“ des Kupfers in dieser ersten Pilotstudie konnte das Wissenschafter- Team zeigen, dass während der Spätbronzezeit (Ende des 2. Jahrtausends v. Chr.) sogenanntes chalkopyritbasiertes Kupfer möglicherweise aus Salzburg (Hochkönig- Mitterberggebiet) und den Südalpen (Trentino, Südtirol) verwendet wurde. In der nachfolgenden Zeit (ab ca. 900/800 v. Chr.) griff man hingegen vermehrt auf fahlerzbasiertes Metall zurück. Wo dieses im ersten Jahrtausend v. Chr. abgebaut wurde, muss noch erforscht werden.

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