Gehirn - © Bild: iStock / Jorm Sangsorn

Hans-Ferdinand Angel: "Wir glauben öfter, als wir glauben"

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Der Grazer Religionspädagoge Hans-Ferdinand Angel über seine Erforschung ganz ­profaner „Glaubensvorgänge“ (Creditions) im Gehirn – und die Folgen seiner Erkenntnisse für Wissenschaft und Politik.

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Der Grazer Religionspädagoge Hans-Ferdinand Angel über seine Erforschung ganz ­profaner „Glaubensvorgänge“ (Creditions) im Gehirn – und die Folgen seiner Erkenntnisse für Wissenschaft und Politik.

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Glauben heißt Für-wahr-Halten. Glauben findet freilich nicht nur im religiösen Kontext statt, sondern auch im säkularen. Welche Vorgänge sich dabei neuronal abspielen und wie die Erkenntnisse aus der Erforschung dieser Prozesse alltagspraktisch eingesetzt werden können, erkundet eine internationale Forschungsgruppe um den Grazer Religionspädagogen Hans-Ferdinand Angel. Beim Symposion Dürnstein wird er über „Fluides Glauben zwischen Gott und Wissenschaft“ referieren. DIE FURCHE hat vorab mit ihm gesprochen.

DIE FURCHE: Herr Professor Angel, Sie haben die englische Wortneuschöpfung „Credition“ geprägt – und im September des Vorjahres in einem umfangreichen Buch die damit bezeichneten „Glaubensvorgänge“ im Gehirn beschrieben (siehe Buchtipp unten). Was genau meinen Sie mit „Credition“?
Hans-Ferdinand Angel: Das Wort geht auf das lateinische Wort credo – Glauben – zurück und ist zugleich eine Analogie zu Begriffen wie „Kognition“ oder „Emotion“, die im Bereich der Psychologie und der Kognitionswissenschaft eine Rolle spielen. Credition meint insofern Vorgänge, die in unserem Inneren ablaufen, während wir gerade glauben. Glaubensinhalte oder gar Dogmen spielen hier aber zunächst keine Rolle.

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