Heute schon gelacht?

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Wir lachen viel zu selten. Dabei ist Lachen überaus gesund und sogar lebensnotwendig.

Können Sie mit der Berufsbezeichnung "Gelotologe" etwas anfangen? Oder ist Ihnen das AADS - das Acquired Amusement Deficiency Syndrome ein Begriff? Wenn nicht, dann sollten Sie aus einer - wahrscheinlich längst verräumten - Kiste ein altes Witzbuch hervorkramen oder sich einen der zahlreichen Slapsticks von Laurel und Hardy genehmigen. Sie haben es bereits erraten? Richtig: Das Lachen vereint die beiden zuvor genannten Begriffe. Denn das Humordefizit (AADS) unserer Gesellschaft dürfte es wohl gewesen sein, daß die Lachforscher wieder hinter die Bücher gelockt hat.

Wir joggen und versuchen unseren Körper krampfhaft mit Diäten in Form zu halten. Doch wer denkt beim täglichen Morgentraining an die nötige Dosis Humor? Dabei "sind beim Lachen vier Dutzend Muskeln im Gesicht beteiligt und vom Gesicht über Rippenmuskeln bis zum Bauch und Becken wird alles durchgeschüttelt - Erfrischende Gymnastik für den ganzen Körper", so wird in der Zeitschrift "Medizin populär" berichtet.

Bereits Darwin erkannte die entspannende und ausgleichende Wirkung des Lachens. In seinem Werk "The expression of emotions in man and animals" beschreibt er, daß das Lachen den Blutdruck stabilisiert, zu einer Sauerstoffanreicherung im Blut führt, den Kreislauf anregt, die Verdauung fördert und insgesamt eine nachhaltige körperliche Entspannung bewirkt. Sigmund Freud treibt diese Gedanken noch weiter und meint: "Das Lachen ist eine absolute Voraussetzung für Lebensfähigkeit. Wer nicht mehr lachen kann, kann auch nicht mehr weiterleben."

Heute versuchen laut dem Wissenschaftsmagazin Geo weltweit rund 200 Experten - Immunologen, Psychologen, Neurologen, Linguisten und Streßforscher - dem Geheimnis des Lachens auf die Spur zu kommen. Im Schnitt lachen Erwachsene nicht mehr als 20mal am Tag. Depressive lachen nie, Kinder hingegen mindestens zehnmal mehr als Erwachsene.

"Komisch ist alles, was nicht unseren Erwartungen entspricht", erklären die Wissenschaftler. So tut uns die Pointe am Schluß eines Witzes ebenso gut, wie das zufriedene Lächeln in der Siegeseuphorie.

Streßabbau, eine Stärkung des Immunsystems, Linderung von Herzbeschwerden, von Schmerzen und chronischen Angstzuständen sind nur einige der positiven Reaktionen auf inbrünstiges Lachen. Nicht umsonst meinte schon Immanuel Kant: "Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht zu den vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen."

Kosten Sie es deshalb das nächste Mal besonders lange aus, wenn Ihre Mundwinkeln zu zucken, das Zwerchfell zu hüpfen und Ihr Puls zu rasen beginnt. Lassen Sie die verbrauchte Luft mit gut 100 Stundenkilometern aus Ihrem Mund entweichen und genießen Sie diesen kurzen, erfrischenden Moment. Denn im Schnitt ist ein Lacher bereits nach sieben schnellen Hahahas, also ungefähr zwei Sekunden, wieder zu Ende.

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