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Hier geschieht ernste Arbeit statt Schaumschlägerei

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Das Umweltbundesamt berichtet beispielsweise, daß das Rundesland Vorarlberg bezüglich der Grundlagenarbeit im Naturschutz zweifelsohne in Österreich den Ton angibt: „Bemerkenswert ist die rasche Umsetzung und Anwendung der Ergebnisse, ein Zeichen, daß hier ernste Arbeit und nicht politisch-akademische Schaumschlägereien betrieben wird”, faßt das unabhängige Institut zusammen.

Vorarlberg ist also nicht nur wirtschaftlich auf dem richtigen Weg, das „Ländle”, wie die Vorarlberger ihre Heimat oft liebevoll nennen, sondern nimmt gerade auch beim Umwelt- und Naturschutz in Österreich eine Vorreiterrolle ein.

An guten Beispielen dafür mangelt es nicht, wie etwa auch die Wasserqualität des Bodensees beweist: Ganz Stuttgart trinkt schließlich dieses Wasser. Vorarlbergs Fließwasserqualität kann sich sehen lassen und auch das Trinkwasser ist rein.

Damit das auch künftig so bleibt, dafür sorgt ein strenger Gewässer-und umfassender Grundwasserschutz. Vorarlberg verfügt über ein besonders dichtes Netz an Abwasserreinigungs-Anlagen und das Land unterstützt die Anstrengungen der Gemeinden zum Ausbau der Kanalisation sowie zur Verbesserung der Kläranlagen nachhaltig. Durch eine moderne Klärschlammverordnung wurde verhindert, daß flüssiger oder entwässerter Klärschlamm weiterhin als Dünger verwendet wird.

Als weitere gute Umweltschutz-Beispiele können aber etwa auch der Ausbau des Personennahverkehrs mit Bahn und Bus (Verkehrsverbund Vorarlberg), die Förderung des Energiesparens, ein umfassendes Ozon-Maßnahmenprogramm, die erfolgreiche Abfallvermeidungs-Initiative, das Bodenschutzprogramm oder der bewährte Fonds zur Rettung des Waldes angeführt werden.

Auch schützenswerte Naturgebiete, Moore, Streuewiesen und Wälder finden sich in Vorarlberg noch erfreulich viele. Ihr Schutz ist. der Landesregierung mit Umweltreferent Erich Schwärzler seit langem ein Anliegen, das mit großem Nachdruck vertreten wird.

Eine große Hilfe beim wirkungsvollen Naturschutz bietet das Vorarlberger Riotopinventar. Es listet wertvolle Gebiete auf und bildet eine der wichtigsten Grundlagen der Naturschutzarbeit. Vorarlberg stellte schon vor fünf Jahren 640 Hektar Streuewiesen unter Schutz. Gleichzeitig wurden genaue Richtlinien über die Pflege von Riotopen erlassen.

Daß Roden in Vorarlberg mehr ist als ein Stück Erde, beweisen die klaren Aussagen der Landes-Verantwortlichen über den Schutz von Grund und Boden im Vorarlberger Bodenschutzkonzept. Dieses fordert den haushälterischen Umgang mit dem nicht vermehrbaren Gut „Boden” mit klaren Regelungen, etwa zum Stop der Zersiedelung, zur Raumplanung. Bodenschutz, das zeigt das Konzept auf, kann nur dann Erfolg haben, wenn man bereits bei den Ursachen für mögliche Bodenschädigungen ansetzt. Das gilt besonders für den Bereich der Luftreinhaltung. Denn Schadstoffe in der Luft lagern sich direkt oder mit den Niederschlägen zum Teil wieder im Roden ab.

Viel von dem Abfall, der früher auf der Müllhalde landete, wird in Vorarlberg längst getrennt und groß-teils wiederverwertet. Schon lange Zeit vor der Rundes-Verpackungsordnung hatten die Vorarlberger klare Regelungen für die getrennte Abfallentsorgung erlassen. Die Verpackungsverordnung brachte lediglich noch zusätzlich die Kunststoffsammlung. Die erfreulich hohe Be-reitschaft, Wertstoffe^gesondert zu sammeln, hat dem westlichsten Bundesland bisher jährlicifcrund 36.000 Kubikmeter Deponieraum erspart, Tendenz steigend!

So sind beispielsweise bei der Kunststoffsammlung die erzielten Mengen in Vorarlberg deutlich höher als im Österreich-Durchschnitt. Rund zehn Kilogramm werden pro Person gesammelt, wovon etwa 46 Prozent wiederverwertbar sind. Besonders bewährt hat sich im Raum Bregenz auch die getrennte Entsorgung von Restmüll und Rio-abfall. Dieses Modell wird derzeit auf das gesamte Landesgebiet ausgedehnt. Und damit jene Rürger, die Fragen, Anliegen oder Reschwerden in Sachen Natur- und Umweltschutz haben, nicht weit zu gehen brauchen, wurden vom Land im letzten Jahr bei allen vier Bezirkshauptmannschaften eigene Naturschutzfachstellen neu eingerichtet, wo ausgebildete Experten rasch und kompetent zur Verfügung stehen.

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