In Zukunft ohne Hirn

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Ein vorläufiges Verfütterungsverbot für Tiermehl ist das Mindeste, was die Agrarminister der EU bei ihrer Sondersitzung zur BSE-Krise beschließen werden. Sollte es dafür unter den Ministern nicht die nötige Mehrheit geben, dann könne die EU-Kommission eine solche Entscheidung auch eigenständig treffen, bestätigte Agrarkommissar Franz Fischler. Angesichts des einbrechenden Rindfleischmarktes stehen die Minister unter großem öffentlichen Druck. Vermutlich wird einiges an Rindfleisch vernichtet werden müssen. Das sei immer noch billiger, als es einzulagern, heißt es in der EU-Kommission. Insgesamt werden die Eingriffe am Rindfleischmarkt einige Milliarden Euro kosten.

Obwohl Österreich relativ sicher vor BSE sei, rät die Ärztekammer die Konsumenten zur Vorsicht. Rindfleisch und -produkte sollten auf ihre Herkunft geprüft werden. Zu unterlassen sei der Genuss von Rinderhirn, aber auch von Hirn anderer Tierarten. Ebenso vermeiden sollte man den Verzehr von Rückenmark und Rückenmarkprodukten, generell ist bei Knochenmark Vorsicht geboten. Suppenwürfel gelten, so die Experten, als unbedenklich, da sie aus argentinischem, BSE-freiem Rindfleisch hergestellt sind. Wer Suppen selbst kocht, sollte aber keine Wirbelknochen verwenden. Das höchste Risiko habe es jedenfalls bereits in den achtziger Jahren gegeben. Der Ursprung für BSE liege in Großbritannien und Nordirland, relativ früh sei der Rinderwahnsinn auch in der Schweiz, Portugal und Frankreich aufgetreten. BSE wird für die Creutzfeld-Jacob-Erkrankung beim Menschen verantwortlich gemacht. Es gibt deutliche Hinweise für eine Infektionskette, wissenschaftliche Beweise sind jedoch nach wie vor nicht vorhanden.

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