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Junioren und Senioren

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b Unter den neuen’ oder verbessertet- Autotypen, die anläßlich der diesjährigen Internationalen Frankfurter Automobilausstellung herauskamen und dem größten Publikumsteil schon vor der Eröffnung des Salons vorgestellt wurden, gab es zwar keine richtigen Sensationen, jedenfalls aber viel Interessantes.

Da ist vor allem der n e ue D K W - J u n i o r, dessen Prototyp schon bei der vorletzten Frankfurter Ausstellung vor zwei Jahren gezeigt wurde. Heuer nun gelangt der neue DKW- Junior in seiner endgültigen Konstruktion und Ausstattung auf den Markt und wird in Kürze auch in Oesterreich zu haben sein. Es handelt sich bei diesem Fahrzeug um keinen der üblichen Kleinwagen. Der Innenraum bietet vier Personen reichlich Platz. Die äußere Linienführung des DKW-Juniors ist ansprechend und dezent. Die Karosserie bietet durch ihre Schalenbauweise den Vorteil, daß einzelne kleinere oder größere Teile rasch und billig ausgewechselt werden können, sobald sie beschädigt werden sollten. Die Breitsicht-Windschutz- scheibe sowie die übrige Verglasung des Fahrzeuges bietet sehr gute Sicht. Die Instrumentierung ist auch für heutige Begriffe vollkommen ausreichend.

Der Motor dieser Neukonstruktion von DKW ist eine Dreizylinder-Zweitaktmaschine mit 741 Kubikzentimeter und 34 PS. Sie soll robust und temperamentvoll sein. Der unkomplizierte Aufbau des Zweitaktmotors mit seinen nur sieben beweglichen Teilen macht ihn gegen Dauerbelastung unempfindlich. Im niedrigen Drehzahlbereich soll er hervorragende Beschleunigungszeiten erzielen und die Höchstgeschwindigkeit von 115 Kilometer je Stunde als Dauerleistung halten können. Das Vierganggetriebe ist vollsynchronisiert. Durch den Frontantrieb und die günstigen Federungsabstimmungen ergeben sich höchstwahrscheinlich eine gute Kurvenlage und damit gute Fahreigenschaften.

Wie verlautet, soll der neue DKW-Junior durch zwei in die Auspuffleitung zwischengeschaltete Auspufftöpfe sehr leise sein. Sowohl außen als auch im Wageninneren sind kaum Geräusche wahrzunehmen. Die Turbo-Trommelbremsen bringen sehr gute Verzögerungswerte. Der Kraftstoffgemischverbrauch liegt als Normverbrauch bei 7,3 Liter auf 100 Kilometer.

Ein Tiefnabenlenkrad sowie ein stoßelastisches Armaturenbrett zeugen davon, daß DKW auch an erhöhte Sicherheit im Wageninneren gedacht hat Auf unserer letzten Autoseite haben wir über den neuen Opel Kapitän berichtet. Nunmehr ist auch bereits der neue kleine Opel 1200 erschienen. Dieses als Typ neue Fahrzeug zeigt ein bekanntes Gesicht insofern, als die äußere Linienführung die gleiche ist wie die des seit zwei Jahren vertrauten Opel-Rekord. Die Karosserie weist die gleichen Außen- und Innenmaße auf wie die der älteren Type, besitzt auch einen gleich großen Fahrgast- wie Kofferraum. Sogar Lenkung, Federung, Fahrwerk und Bremsen blieben unverändert; nur der Motor ist neu. Er wurde aus dem bekannten 1,5-Liter- Opel-Motor entwickelt, weist jedoch nur einen Hubraum von 1205 Kubikzentimeter auf und ist ein Vierzylindermotor mit hängenden Ventilen. Seine Leistung beträgt 40 PS bei 4400 Umin, also genau so viel wie der 1,5-Liter-Motor des Olympia-Rekord, Baujahr 1953—1955. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 115 Kilometer je Stunde angegeben. Beim Durchschalten soll der neue Opel 1200 von null auf 80 Kilometer in 18 Sekunden beschleunigen, von null auf 100 Kilometer in 32 Sekunden. Die Steigfähigkeit soll 37 Prozent betragen. Das vollsynchronisierte Getriebe weist drei Gänge auf. Der Verbrauch beträgt laut Werk zwischen 8,5 und 7,5 Liter auf 100 Kilometer. Das Leergewicht des Opel 1200 wird mit 905 Kilogramm, die maximale Zuladung mit 345 Kilogramm angegeben.

Der neue Lloyd Arabella zeichnet sich durch hübsche Linienführung und begrüßenswerte Sicherheitsmaßnahmen im Fahrzeuginneren aus. Der wassergekühlte Vier- zylinder-Viertakt-Boxermotor .mit 897 Kubikzentimeter leistet 38 PS bei 4800 Umin und verdichtet 1:7,5. Auch diese Type weist Vorderradantrieb auf.

Ein nabenloses Sicherheitslenkrad, ein gepolstertes Armaturenbrett, die Arretierung der Vordersitzlehnen und Polsterungen, die an allen die Insassen eventuell gefährdenden Steden vorgesehen sind, zeugen von dem guten Willen der Firma, die so dringend notwendige Sicherheit innerhalb des Fahrzeuges zu heben.

Die Länge dieses neuen Typs beträgt 3800 Millimeter, die Breite 1510 Millimeter, die Höhe leer 1395 Millimeter, Radstand 2200 Millimeter, Spurweite vorn und hinten 1200 Millimeter, Tankinhalt 35 Liter, Leergewicht 695 Kilogramm, Nutzlast 380 Kilogramm, Höchst- und Dauergeschwindigkeit 120 Kilometer je Stunde und der Kraftstoffnormverbrauch 7,2 Liter auf 100 Kilometer.

Der Taunus 12 M kam anläßlich der Frankfurter Automobilausstellung mit verändertem Aussehen auf den Markt. Er erhielt nicht nur ein flacheres, niedrigeres Dach, das etwas über die Heckscheibe hinausragt, sondern diese wurde auch vergrößert und bietet nun beste Sichtverhältnisse nach hinten. Weiter wurde der Chromkühlergrill verbreitert und neu gestaltet sowie die Motorhaube flacher gehalten. Mit neu angeordneten Chromleisten erhielt der Taunus 12 M auch seitlich ein neues Aussehen.

Ford widmete sich aber auch der Maschine und stattete den 1,2-Liter-Motor mit einem neuen Zylinderkopf aus. Auch die Verdichtung erfuhr eine Erhöhung von 6,8:1 auf 7,4:1. Der dadurch erhaltene Leistungsgewinn wurde dem Drehmoment zugeführt, wodurch eine größere Wirtschaftlichkeit und bessere Beschleunigung erreicht wurden. Auch die Pleuellager wurden verbessert und ein schweres Schwungrad eingebaut. Gepanzerte Auslaßventile geben dem Motor eine größere Laufruhe. Eine neue Vergaserbeheizung soll einen klaglosen Start garantieren.

Bei der Federung wurde der Federweg der vorderen, unabhängigen Radaufhängung um 20 Prozent verlängert und die hinteren Längs- federn weicher ausgelegt. Die Kurvenneigung der Karosserie soll nun durch einen neuen Torsionsstabilisator und die damit verbundene bessere Straßenlage unterdrückt werden. Auch die vorderen Bremsen des Taunus 12 M erfuhren eine Verbesserung und ergeben nun kürzere Bremswege sowie bessere Spurhaltung bei Notbremsungen.

Der neue Taunus 12 M Super unterscheidet sich vom neuen 12 M im Grunde nur durch den stärkeren 1,5-Liter-Motor, der 55 PS leistet, die veränderte Uebersetzung des Getriebes und der Hinterachse.

Der Saab 95 Kombi ist mit einem Dreizylinder-Zweitaktmotor ausgestattet, der einen Hubraum von 841 Kubikzentimeter aufweist und 3 8 PS bei 4250 Umin leistet. Er besitzt ein Vierganggetriebe und weist eine Ladefläche von 1600 X 950 Millimeter auf. Dieser Kombiwagen ist ein praktisches Gebrauchsfahrzeug, das sich für den Gewerbetreibenden und die Industrie ebenso eignet wie für private Zwecke, etwa für die große Familie, Camping usw. Er bietet fünf Personen und notfalls auch noch zwei Kindern Platz, ist auf dem Boden seiner Ladefläche mit Kunstleder ausgelegt und kann daher, wenn erwünscht, auch sehr gut als Schlafplatz verwendet werden.

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