Kinder-Uni: Wenn der Hörsaal rockt
Forschen wie die Erwachsenen: Die Kinderuni Wien bietet im Juli viele Angebote, um Schüler und Schülerinnen frühzeitig für die Wissenschaft zu begeistern. Heuer feiert sie ihr 20-jähriges Jubiläum.
Forschen wie die Erwachsenen: Die Kinderuni Wien bietet im Juli viele Angebote, um Schüler und Schülerinnen frühzeitig für die Wissenschaft zu begeistern. Heuer feiert sie ihr 20-jähriges Jubiläum.
Hörsaal 1 – der große (!) – am Wiener AKH Campus bebt. „We will rock you“, dröhnt es aus den Lautsprechern, und rund 250 Paar Kinderhände klatschen im Takt mit. Manche versuchen, die Musik auch stimmlich zu übertönen. Man könnte meinen, gleich würde Luke Skywalker oder Batman den Raum betreten. Tatsächlich beginnen so die Kinderuni-Lehrveranstaltungen des Sportmediziners Piero Lercher. Lercher ist einer von hunderten Wissenschafterinnen und Wissenschaftern, die dem Nachwuchs seit 20 Jahren unentgeltlich die Freude am Forschen näherbringen. Der Mediziner ist gleichsam ein Urgestein der Kinderuni; seine Lehrveranstaltung „Wie werde ich groß, stark, schlau und unbesiegbar?“ fand ab 2003 mehr als 15-mal statt. Fragt man bei den kleinen Absolventen nach, wer ihr liebster Vortragender war – so fällt die Wahl nicht selten auf den Leiter des Masterlehrgangs für Public Health an der Med-Uni Wien.
Lercher vermittelt die wichtigsten Grundlagen der Präventionsmedizin – spielerisch verpackt und leicht verständlich für die Altersgruppe. „Wenn ich zu Beginn meiner Lehrveranstaltungen gefragt habe, wer schon einmal hier war, gingen mindestens 50 Hände in die Höhe“, blickt der Sportarzt und Umweltmediziner zurück. Auch Karoline Iber, Geschäftsführerin der Kinderuni Wien, zieht anlässlich des Jubiläums Bilanz: „Viele Lehrveranstaltungen sind bereits eine richtige Institution geworden: Die Kinder wissen, ‚Spaß und Spannung mit Physik‘ muss man zumindest einmal besucht haben.“ Die Teilnehmerzahlen nähmen jährlich zu; daran habe auch Corona nichts geändert.
Spaß und Spannung mit Physik
Heuer stehen 12.000 Plätze in rund 300 Lehrveranstaltungen zur Verfügung. Diese teilen sich auf sechs Unis und eine Fachhochschule in Wien auf. Mit dabei sind die Hauptuni, die Med-Uni, die TU, die Universität für Bodenkultur, die Vetmed-Uni, der FH Campus und die Wirtschaftsuniversität. „Wir können somit eine wirklich breite Palette an Inhalten anbieten“, sagt Iber. Und das für die Altersgruppen von sieben bis zwölf Jahren. Außerdem konnten heuer wieder rund 450 Wissenschafterinnen und Wissenschafter für die ehrenamtliche Mitarbeit gewonnen werden.
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