Land der Berge: Wie viel Müll jährlich produziert wird und was damit geschieht
Laut Bundesabfallwirtschaftsplan des Ministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft fielen in Österreich im Jahr 2006 etwa 56 Millionen Tonnen Müll an. Im Moment sind das die aktuellsten Zahlen. Mit fast 24 Tonnen fallen mehr als 40 Prozent des Mülls dabei in die Sparte "Aushubmaterialien", und kommen damit meist von Großbaustellen. Andere "Abfälle aus dem Bauwesen" machen weitere 6,7 Millionen Tonnen aus. Im Gegensatz dazu liegt das Abfallaufkommen aus Privathaushalten nur bei etwa 3,7 Millionen Tonnen.
Großbaustellen und ihr Rest
In der Auflistung des Müllaufkommens nach Stoffgruppen haben aufgrund des großen Anteils an Aushubmaterialien und Bauschutt die "Abfälle mineralischen Ursprungs" die Nase deutlich vorn. Über 35 Millionen Tonnen werden in diese Gruppe eingeordnet.
Die typischen Recycling-Stoffe bilden nur einen relativ geringen Anteil des gesamten österreichischen Abfalls: "Metallabfälle" scheinen mit 1,9 Millionen Tonnen auf, "Zellulose-, Papier- und Pappeabfälle" mit 1,6 Millionen Tonnen und "Kunststoff- und Gummiabfälle" mit etwa 620.000 Tonnen.
Der regelmäßige Abtransport des Mülls der Privathaushalte wird von den Kommunen gewährleistet. Entweder die jeweilige Gemeinde kümmert sich selbst darum, wie das zum Beispiel in allen Landeshauptstädten der Fall ist, oder sie beauftragt ein privates Unternehmen damit. Beim gewerblichen und industriellen Müll sind ausschließlich die Privaten zuständig.
Etwa zwölf Prozent des Abfallaufkommens werden thermisch bearbeitet, also verbrannt, während 65 Prozent "zum Zwecke der Verwertung und Aufbereitung gesammelt" werden. Die restlichen 23 Prozent fallen unter "Sonstige Behandlung", landen also größtenteils auf Deponien.
(Michael Weiß)
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