
Mars-Mission der ESA: Glaube und Geduld
Bis 2035 will auch die Europäische Raumfahrtagentur ESA eine Mars-Mission durchführen. Und hat nun erstmals seit elf Jahren Bewerbungen für künftige Astronauten ermöglicht.
Bis 2035 will auch die Europäische Raumfahrtagentur ESA eine Mars-Mission durchführen. Und hat nun erstmals seit elf Jahren Bewerbungen für künftige Astronauten ermöglicht.
Die Ambitionen, das Universum zu erkunden, sind heute so konkret wie nie zuvor. Nicht nur in den USA oder in China, die derzeit mit Mars-Rovern den Roten Planeten erkunden, sondern auch bei der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Geht es nach deren Generaldirektor Josef Aschbacher, ist der erste europäische Mensch auf dem Mars eine Frau. Mit der Suche nach einem sogenannten Parastronauten sollen außerdem Inklusion und Diversität in die Raumfahrt einziehen: Personen mit körperlichen Einschränkungen wie Kleinwüchsigkeit oder starker Beinlängendifferenz wurden von der ESA besonders motiviert, sich zu bewerben. Der gebürtige Tiroler Aschbacher, seit März der erste Österreicher in der Funktion des ESA-Generaldirektors, hat ehrgeizige Ziele. Europa soll das Weltall erobern. Die klugen Köpfe, um das zu realisieren, gebe es nicht nur im Silicon Valley; die fänden sich auch in Europa, ist er überzeugt. Sein Arbeitsprogramm für die nächsten Jahre konzentriert sich auch darauf, diese Menschen zu finden – und vor allem sie zu halten. Der Generaldirektor macht daher auch kräftig Werbung bei der Politik, ohne deren Engagement es nicht gehen wird.
Extreme Strapazen
All das zeigt: Der Traum vom Weltall ist schon lange nicht mehr nur Science-Fiction. Was man zunächst aus Filmen und Büchern kannte, hat schon längst Einzug in unseren Alltag gehalten. Egal ob in der Medizin, in der Kommunikation oder Landwirtschaft: Der Mensch ist auch auf der Erde von der Weltraumtechnologie abhängig. Umgekehrt ist der Schritt ins All nur möglich, wenn man zuvor am Boden bleibt. Hierzulande gibt es mit dem Österreichischen Weltraumforum (ÖWF) eine Plattform, die genau hier ansetzt. Das ÖWF bildet nicht nur Analog-Astronauten aus, sondern testet Anzüge und simuliert ganze Mars-Missionen auf der Erde. Damit sollen Erkenntnisse für die Raumfahrt gewonnen werden. Wer an diesen Missionen teilnimmt, muss ähnlich hohe Voraussetzungen erfüllen wie jene Personen, die sich in den vergangenen Wochen als Astronaut beworben haben. Körperliche und psychische Fitness, ein hoher Grad an Belastungsfähigkeit und technisches Knowhow sind gefragt. Und natürlich braucht es außergewöhnliche Leidenschaft.
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