Smartphone: „Die Realität zuerst!“
In der ersten Schulwoche zeigt sich die Sogwirkung von Smartphones bei Kindern und Jugendlichen wieder überdeutlich. Was vor problematischem Handy-Gebrauch schützen kann.
In der ersten Schulwoche zeigt sich die Sogwirkung von Smartphones bei Kindern und Jugendlichen wieder überdeutlich. Was vor problematischem Handy-Gebrauch schützen kann.
Dass der kleine Franz ein Handy hat, ist im Wien des Jahres 2022 nicht weiter verwunderlich. In der Verfilmung von Christine Nöstlingers Buchreihe „Geschichten vom Franz“ liegt er abends unter der Decke und chattet heimlich mit seiner Freundin Gabi. Seiner Mutter (Ursula Strauss) bleibt das nicht verborgen, als sie zum Gute-Nacht-Sagen in sein Zimmer kommt. „Und grüß die Gabi von mir!“, sagt sie dezent.
Wenn man Nöstlingers 1984 begonnene Buchreihe in die Gegenwart transferiert, kommt man nicht umhin, auch die Volksschulkinder mit Smartphones auszustatten. Denn diese Geräte sind heute omnipräsent und ihre unheimliche Sogwirkung, gerade auf Heranwachsende, ist offensichtlich. Die erste Schulwoche liefert dafür wieder genügend Anschauungsmaterial. Eltern sowie Lehrer und Lehrerinnen stehen vor der großen Herausforderung, Kinder an diese neue „Kulturtechnik“ heranzuführen – mit all den Problemen, die das mit sich bringt.
Flucht in die Sucht
„Man kann jüngeren Kindern ein Smartphone nicht ohne entsprechende Kontrolle überlassen. Niemand würde in ein Auto einsteigen, dessen Fahrer keinen Führerschein besitzt“, betont Oliver Scheibenbogen in seinem Buch „Phono sapiens“ (2022). Darin analysiert der Psychologe die Suchtgefahren neuer mobiler Endgeräte wie Handy oder Tablet. „Gerade in frühen Jahren sollten sich Eltern sehr ausführlich für die Smartphone-Aktivitäten ihrer Kinder interessieren und im besten Fall auch regelmäßig an ihnen teilnehmen. Statt generell Verbote oder Freigaben zu erteilen, ist das Begleiten beim Erwerb neuer Erfahrungen im Internet, am Smartphone & Co besonders wichtig.“
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