Viele Krebsfälle könnten vermieden werden

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Früherkennung und Vorsorgemaßnahmen könnten ein Drittel aller Krebserkrankungen verhindern. Ein Ratgeber gibt Tips, wie man sich vor Krebs schützen kann.

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Früherkennung und Vorsorgemaßnahmen könnten ein Drittel aller Krebserkrankungen verhindern. Ein Ratgeber gibt Tips, wie man sich vor Krebs schützen kann.

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Krebs ist ein Thema, über das niemand gerne spricht. Dennoch sind viele davon betroffen. Rund 300.000 Menschen leben heute in Österreich mit einer Tumorerkrankung. Pro Jahr wird bei über 30.000 Menschen die Erstdiagnose gestellt. 1995 sind rund 19.000 Patienten an Krebs gestorben.

Krebs ist zwar in Österreich nicht die häufigste Todesursache, mit 20 Prozent aller Sterbefälle liegen Tumorerkrankungen aber an zweiter Stelle hinter der Todesursache Nummer eins, den Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Mehr als ein Drittel aller Krebsfälle könnte durch einen entsprechenden Lebensstil vermieden und ein weiterer hoher Prozentsatz durch Maßnahmen zur Früherkennung geheilt werden, meinen die Autoren - Ärzte und Psychologen - in dem neuen Ratgeber "100 Antworten auf Ihre Fragen zum Thema Krebs", herausgeben von der Wiener Krebshilfe. So ist etwa Brustkrebs in bis zu 85 Prozent aller Fälle heilbar, wenn der Tumor im Frühstadium erkannt wird.

Der Ratgeber will das Thema Krebs enttabuisieren, auf entsprechende Möglichkeiten zur Früherkennung und Vorsorge aufmerksam machen und Fragen beantworten, die viele Menschen auch in der Arztpraxis nicht zu stellen wagen.

Das Risiko für Patienten, an ihrer Krebserkrankung zu sterben, hat in den letzten Jahren erfreulicherweise stetig abgenommen. 1995 lag die Sterblichkeit bei Männern um zehn, bei Frauen gar um 20 Prozent unter jener vom Jahr 1970. Gründe dafür, so die Autoren, sind sowohl eine Abnahme der Neuerkrankungen durch gezielte und bessere Vorsorge, als auch verstärkte Früherkennung und eine Verbesserung in der Behandlung bei einigen Krebsformen.

Männer erkranken am häufigsten am Prostatakarzinom (über 20 Prozent der Krebsfälle), gefolgt vom Lungenkrebs (16 Prozent) und Krebserkrankungen des Dickdarms (15 Prozent). Bei Frauen macht der Brustkrebs ein Viertel aller Tumorerkrankungen aus, an zweiter Stelle liegen Dickdarmkarzinome (14 Prozent), auch Tumore der Gebärmutter und des Gebärmutterhalses sind häufig (neun Prozent). Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren leiden in erster Linie an Leukämie und Gehirntumoren.

Bei Männern fällt eine besonders starke Zunahme des Erkrankungsrisikos (siehe Grafik) ab dem 50sten Lebensjahr auf. Ein Grund dafür ist, so Mediziner, daß ab diesem Alter die Folgen des Rauchens deutlich in Erscheinung treten.

In dem Ratgeber geben die Ärzte Tips, wie man sich vor Krebs schützen kann, welche Vorsorgeuntersuchungen in welchen Abständen gemacht werden sollten und beantworten oft gestellt Fragen zum Thema Ernährung, Rauchen, Sonnenstrahlung, Umweltgifte, Sexualität, Krebstherapie und Schmerzbehandlung.

Der Anhang des Ratgebers enthält ein Glossar, das medizinischen Fachausdrücke zum Thema Krebs verständlich erklärt. kun.

BUCHTIP 100 Antworten auf ihre Fragen zum Thema Krebs, Von der Wiener Krebshilfe-Krebsgesellschaft. Bestellungen unter der Wiener Telefonnummer 402 19 22 gegen eine Spende von öS 100,- (E7,27). Die Krebshilfe bietet auch kostenlose Hilfe und Beratung für Interessierte, Krebspatienten und deren Angehörige.

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