Wie gefährlich ist 5G?
Die 5G-Funktechnologie gewinnt durch die Coronakrise an Bedeutung. Doch die Diskussion über mögliche gesundheitliche Folgen bleibt weiterhin virulent.
Die 5G-Funktechnologie gewinnt durch die Coronakrise an Bedeutung. Doch die Diskussion über mögliche gesundheitliche Folgen bleibt weiterhin virulent.
Dass Verschwörungstheorien auch materiell gehörigen Schaden anrichten können, hat die Coronakrise eindringlich gezeigt. Denn in den letzten Wochen wurden weltweit Sendemasten für den 5G-Mobilfunk in Brand gesetzt. Der Grund: Die Masten wurden mit der Verbreitung des Coronavirus in Zusammenhang gebracht. 5G, die neue Generation der Funktechnologie, ist seit Langem eine Zielscheibe abstruser Theorien und Spekulationen. Zuletzt wurde sie zu einem Sündenbock der Corona-Pandemie: So soll der Krankheitsausbruch in China auf die Installation von 5G-Antennen zurückzuführen sein; erst die Funkwellen hätten das Virus im Körper aktiviert. Eine andere Theorie ging davon aus, dass Sars-CoV-2 absichtlich verbreitet wurde, um die negativen Auswirkungen von 5G zu vertuschen. Im britischen Birmingham wurde bei diesen Vandalenakten übrigens auch ein Funkmast zerstört, der in der Krise strategische Bedeutung hatte – er versorgte ein Krankenhaus, in dem Corona-Patienten behandelt wurden.
Auf der Spur von Verschwörungstheorien
Nicht nur die Erforschung des Virus, auch die Analyse von Verschwörungstheorien steht daher nun auf der Agenda. So wurden in einer aktuellen Studie im Journal of Medical Internet Research deren Spuren auf dem Kurznachrichtendienst Twitter nachverfolgt. Wissenschaftler machen sich darin bereits Gedanken darüber, wie man künftig nicht nur den Krankheitserreger eindämmt, sondern auch die virulenten Falschinformationen, die mit einer Pandemie einhergehen.
Entgegen der Absichten der Verschwörungstheoretiker hat der Ausbau des ultraschnellen Breitbandnetzes 5G durch die Coronakrise neuen Aufwind erhalten. Denn der "Lockdown" hat vielerorts gezeigt, wie wichtig die digitale Kommunikation plötzlich für alle Lebensbereiche werden kann, vom Homeoffice bis zum Home-Schooling, vom „Online-Yoga“ bis zur „Tele-Therapie“. Welche Anwendungen das künftig noch sein könnten, zeigt etwa ein aktueller Ideenwettbewerb für Startups, Technologie- und Industrieunternehmen, bei dem die Stadt Wien vielversprechende Projekte ausgezeichnet hat. Dazu zählen der Einsatz von "Augmented Reality" für Virtuelles Lernen an den Schulen, die telemedizinische Wunderversorgung für die mobile Pflege, die Erhöhung der Verkehrssicherheit in Kreuzungsbereichen durch Video, 5G und "Edge Computing" (dezentrale Datenverarbeitung), sowie die Unterstützung der Feuerwehr durch Drohnen.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!