Wirtschaftspolitik konkret

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Mit gut durchdachten Förderprogrammen stärkt die Politik die Wirtschaft in der Steiermark. Und baut den Vorsprung als innovativer Wirtschaftsstandort weiter aus.

Während das gesamtösterreichische Wirtschaftswachstum im Vorjahr mit 1,9 Prozent recht bescheiden ausgefallen ist, ließ die Steiermark die anderen Bundesländer weit hinter sich: Die Wirtschaft des zweitgrößten Bundeslandes legte nach Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstitutes um satte 3,8 Prozent zu.

Sich auf diesen Lorbeeren auszuruhen, wäre freilich gefährlich. Deshalb wird die Wirtschaft auch heuer massiv durch ein Sonderprogramm gefördert: Das Steirische Beschäftigungs- und Wachstumspaket 2005 unterstützt mit 70 Millionen Euro gezielt den Wirtschaftsstandort Steiermark. Vor allem, weil mit 1. Jänner 2007 die Zielgebietsförderung der eu wegfällt, sei es zur Festigung der Spitzenposition im europa- und weltweiten Standortwettbewerb notwendig, einen Impuls für Industrie und Gewerbe, Dienstleistung und Innovation zu setzen und aktives unternehmerisches Investment in die wirtschaftliche Zukunft der Steiermark zu fördern, heißt es seitens der Landesregierung. Ziel ist es, die Produktions- und Entwicklungskapazitäten heimischer Betriebe zu modernisieren und die Ansiedlung neuer Unternehmen zu erreichen.

Förderung vor allem für Klein- und Mittelbetriebe

Durch diese zusätzliche Beschleunigung des steirischen Wirtschaftsmotors entstehen Beschäftigungseffekte, die besonders Klein- und Mittelbetriebe und Dienstleister stärken. Auch der gesamte Sektor Hoch- und Tiefbau, Infrastruktur und Qualifizierung wird durch diesen Auftrieb gestärkt.

Mit dem Steirischen Beschäftigungs- und Wachstumspaket werden insgesamt 113 Projekte unterstützt, die ein Gesamtinvestitionsvolumen von mehr als 1,1 Milliarde Euro haben.

Neue Arbeitsplätze für jeden Bezirk

Allein auf die Obersteiermark entfallen 51 Projekte mit mehr als 680 Millionen Euro Investment und mehr als 1.300 Arbeitsplätzen. Es handelt sich dabei um das größte jemals in Österreich initiierte Sonderprogramm: 97 betriebliche Investitionsprojekte befinden sich darunter, davon 16 völlig neue Betriebsansiedlungen und Neugründungen. 14 Projekte werden im Rahmen der Cluster-Initiativen (siehe Seite III), neuer Impuls- und Kompetenzzentren, durchgeführt. Weitere Mittel fließen in den Steirischen Technologie- und Wachstumsfonds und in die Erweiterung der Venture Capital Finanzierungsmöglichkeiten. 55,7 Millionen Euro fließen in die Wirtschaft, 8,5 Millionen in den Tourismus. Mit drei Millionen werden Forschung und Technologie gestärkt, mit 1,8 Millionen Umwelt und Nachhaltigkeit gefördert und eine Million in Bildung investiert.

In Summe werden durch dieses Sonderprogramm nach Angaben der geförderten Unternehmen insgesamt 2.554 Jobs neu geschaffen und 27.695 bestehende Jobs abgesichert. In jedem steirischen Bezirk wird zumindest ein Leitprojekt gefördert, sodass alle Bezirke von den Investitionen profitieren und der Beschäftigungsimpuls allen zugute kommt. Leitprojekte bauen auf den Stärken der jeweiligen Regionen auf und sind somit längerfristige Investitionen, die teilweise auch völlig neue Geschäftsfelder eröffnen:

* Region Liezen - Murau - Judenburg - Knittelfeld: Mit einem Investitionsvolumen von fast 528 Millionen Euro werden 4.174 Arbeitsplätze gesichert und 1.097 neue Jobs geschaffen.

* Region Graz - Graz-Umgebung: Fast 107 Millionen Euro sichern 11.023 Stellen und schaffen 52 neue Arbeitplätze.

* Region Fürstenfeld - Feldbach - Radkersburg: Der Einsatz von mehr als 75 Millionen Euro sichert 1.275 Jobs und schafft 235 neu.

* Region Voitsberg - Deutschlandsberg - Leibnitz: Investitionen in Höhe von mehr als 118 Millionen Euro sorgen dafür, dass 4.505 Jobs gesichert und 430 neu entstehen werden.

* Region Leoben - Bruck/Mur - Mürzzuschlag: 3.827 Arbeitsplätze werden durch mehr als 172 Millionen Euro weiterbestehen, 303 neue werden entstehen.

* Region Weiz - Hartberg: Mehr als 68 Millionen Euro sichern 2.891 Jobs und schaffen 437 zusätzliche.

Investitionen in die Zukunft

Dabei wird besonders auf eine innovative Wirtschaft Wert gelegt. Das zeigen allein schon die Forschungsausgaben: In keinem Bundesland wird so viel Geld - nämlich 3,67 Prozent des Bruttoinlandsproduktes - für Forschung und Entwicklung ausgegeben wie in der Steiermark. Und 22,5 Prozent aller f&e-Ausgaben in Österreich werden in der Steiermark investiert. Damit zählt sie auch im Forschungs-Ranking der europäischen Regionen zu den Top 25.

Aber auch von der "Regionalen Beschäftigungs- und Wachstumsoffensive", also dem neuen Konjunkturpaket der Bundesregierung, profitieren die Steirer besonders, erhält doch ihr Bundesland unter dem Titel "Steiermarkpaket mit Wirtschaftsoffensive westliche Obersteiermark" mit 290 Millionen Euro den größten Anteil an den insgesamt zur Verfügung stehenden 1,2 Milliarden Euro. Diese Mittel werden aufgeteilt: Um hundert Millionen werden die Haftungsmittel des Austria Wirtschaftsservice erhöht, weitere hundert Millionen fließen in den erp-Fond (European Recovery Program), 90 Millionen in die Projekte "Impuls Obersteiermark" und "Spielberg Neu".

Spielberg Neu wird verwirklicht

Letzteres tritt nun in die Realisierungsphase, nachdem Red Bull, die Volkswagen ag, die ktm Sportmotorcycle ag und Magna International sich zur Finanzierung, Durchführung und Inbetriebnahme des Projektes mit einem Gesamtvolumen von 150 Millionen Euro bereiterklärt haben. Der ehemalige Österreichring soll also künftig für Motorsport- und andere Veranstaltungen sowie für Tests neuer Entwicklungen im Auto- und Motorbereich zur Verfügung stehen und bietet auch der Allgemeinheit die Möglichkeit, Motorsport zu betreiben.

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