Mit dem Exzellenz-Institut in Klosterneuburg setzt NÖ seine in Krems erfolgreich vorexerzierte Bildungs-und Forschungsinitiative fort.
Mit dem "Institute of Science and Technology Austria" wird Österreich in der obersten Forschungsliga mitspielen. Davon waren Bildungsministerin Elisabeth Gehrer, Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll anlässlich der 15a-Vertragsunterzeichnung zwischen Bund und Land für die Elite-Uni in Maria Gugging in Klosterneuburg im Frühjahr dieses Jahres überzeugt.
In den nächsten zehn Jahren werden insgesamt 570 Millionen Euro - 150 Millionen davon vom Land Niederösterreich - in die Einrichtung investiert. Die Politik hat mit diesem Exzellenz-Institut die Rahmenbedingungen geschaffen, die dem Institut größtmögliche Unabhängigkeit garantieren.
Schüssel meinte, das Vorhaben passe perfekt zu einem europäischen Institute of Technology als Netzwerk der wissenschaftlichen Spitzeneinrichtungen, bei dem Österreich von Anfang an dabei sein muss. Das Institut in Klosterneuburg - keine 30 Minuten von der Wiener City entfernt - bedeutet eine faszinierende Chance nicht nur für die Region.
3.000 Studenten in Krems
Der Standort hält jedem Vergleich mit anderen Bewerbungen stand, so Pröll unter Hinweis auf die geschichtliche und kulturelle Bedeutung Klosterneuburgs als einstige Hauptstadt der Babenberger, mit dem Chorherrenstift und - zeitgenössisch - mit der Sammlung Essl. Schon bei der Donau-Universität Krems konnte das Land ein optimales Umfeld für heute 3.000 Studenten schaffen. Im Umfeld der Donau-Universität ist es auch gelungen, ein Biotechnologie-Zentrum und einen Biotechnologie-Cluster aufzubauen. Dieses Zentrum war gleichzeitig auch der erste Baustein für die Entwicklung eines Technologieparks im Ausmaß von rund 80.000 Quadratmetern, der von der Stadt Krems in enger Kooperation mit der Landesentwicklungsagentur Eco Plus realisiert wurde.
Die verkehrsgünstig gelegene und traditionsreiche Stadt Krems sowie der einzigartige Donauhafen und die leistungsstarke und regional verankerte Industrie boten von Beginn an optimale Rahmenbedingungen für die angesiedelten Unternehmen im riz-Gründerzentrum. Zudem eröffnete die enge Zusammenarbeit mit der Donau-Universität und der Fachhochschule Krems neue Chancen für den Wissens-und Technologietransfer, insbesondere in den Bereichen Medizintechnik und Biotechnologie.
300 Forscher in Gugging
Landeshauptmann Erwin Pröll ist deswegen überzeugt, dass in Klosterneuburg ebenfalls eine weltweit anerkannte Spitzen-Universität entsteht: "Dort werden künftig 300 Wissenschaftler arbeiten, zahlreiche Betriebe ansiedeln und tausende Arbeitsplätze geschaffen werden", sagte Pröll. Er betonte auch die intensive Vorbereitungsarbeit des Landes, das im Oktober letzten Jahres als erstes Bundesland Interesse bekundet und ein seriöses Angebot unterbreitet habe. Die Entscheidung für Maria Gugging ist auf Grund des idealen Umfeldes für Wissenschaft und Forschung sowie des attraktiven finanziellen Angebotes gefallen.
Zu den Vorzügen des 18 Hektar großen Areals der ehemaligen Landesnervenklinik verwies Pröll auf die bestehende Infrastruktur: Das Zentralgebäude ist ein bauliches Kunstwerk der Wende zum 20. Jahrhundert. Darüber hinaus gibt es ausreichend Fläche für "spin offs": Am Gelände stehen 40.000 Quadratmeter für Betriebsansiedlungen zur Verfügung, weitere 40.000 grenzen an.
Forscher und Studierende erwarten optimale Wohnmöglichkeiten: Kurzfristig werden laut Pröll auf dem Areal 50 Wohnungen adaptiert und weitere 250 in den kommenden Jahren gebaut. Das Ambiente - die Grünanlage samt Teich - soll nicht verändert werden. Es bietet bereits jetzt weiters einen Sportplatz und Tennisanlagen, einen renovierten Kindergarten, eine Kirche und das weltweit für Art brut bekannte "Künstlerhaus". Die Galerie der Gugginger Künstler wird in den nächsten Wochen eröffnet. Last not least steht ein Hubschrauberlandeplatz zur Verfügung.
Der Zeitplan steht: Ab Oktober werden 20 Mitarbeiter die Geschäfte aufnehmen. Ab Jänner 2007 wird das Zentralgebäude für universitäre Zwecke adaptiert, damit im Herbst 2007 der universitäre Betrieb starten kann.