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Zahlen vom Karntner Volk

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Kärnten erstreckt sich über eine Fläche von 9533,3 Quadratkilometern. Seine Wohnbevölkerung am 21. März 1961 setzte sich aus 495.226 Personen, 239.472 Männern und 255.754 Frauen, zusammen, die sich auf 136.840 Privat- und 190 Anstaltshaushalte verteilten.

Der Anteil der Österreicher an der Kärntner Gesamtbevölkerung erhöhte sich zwischen 1951 und 1961 von 95,0 auf 98,4 Prozent; es wurden 487.474 Österreicher und 7552 NichtÖsterreicher (einschließlich Staatenloser und Fällen ungeklärter oder unbekannter Staatsangehörigkeit) gezählt.

Die Bevölkerungszahl Kärntens hat sich seit 1869 um 57 Prozent erhöht, die durchschnittliche jährliche Zuwachsrate war mit 0,19 Prozent im Dezennium 1890/1900 am geringsten, mit 0,94 Prozent im Zeitraum zwischen 1934 bis 1951 am höchsten. Der Anteil Kärntens an der Gesamtbevölkerung Österreichs, der vor dem ersten Weltkrieg eine fallende, darnach eine stetig steigende Tendenz zeigte, blieb im Vergleich zum Jahr 1869 mit sieben Prozent unverändert

Während der Jahre 1951 bis 1961 waren die Einwohnerzahlen der einzelnen politischen Bezirke unterschiedlichen Entwicklungen unterworfen: bis auf die Bezirke Herma-gor und St. Veit an der Glan, deren Einwohnerzahlen Rückgänge von 1,5 und 1,7 Prozent aufwiesen, gab es sonst überall Bevölkerungszunahmen. An erster Stelle steht hier die Stadt Klagenfurt mit 10,3 Prozent, gefolgt von der Stadt Villach mit einem Zuwachs von 9,6 Prozent. In beiden Städten resultierten die Erhöhungen der Einwohnerzahlen sowohl aus einem Geburten- als auch aus einem Wanderungsüberschuß, während in den anderen Bezirken der Geburtenüberschuß In zwei Fällen durch Abwanderung überdeckt, in allen übrigen Fällen die Gewinne aus den Geburtenüberschüssen durch starke Abwanderungen dezimiert wurden.

Seit 1951 erhöhte sich die Zahl der Gesamtbevölkerung Kärntens um 20.462 Personen oder 4,3 Prozent. Der Gewinn einer positiven Geburtenbilanz bestand in 49.648, der Verlust durch Abwanderungen aus 29.186 Personen.

Von den 229 Kärntner Gemeinden haben 215 eine Einwohnerzahl unter 4000, von den übrigen 14 Gemeinden zählen drei 4001 bis 5000, sieben 5001 bis 10.000 und je zwei 10.000 bis 20.000 und mehr als 20.000 Einwohner. Etwas mehr als ein Viertel der Kärntner Bevölkerung lebt in Gemeinden mit einer Einwohnerzahl zwischen 1001 bis 2000 Personen, mehr als ein Fünftel in Städten mit über 20.000 Einwohnern.

Eine Gliederung der Wohnbevölkerung nach ihrer wirtschaftlichen Zugehörigkeit ergibt im Vergleich zum Jahr 1951, ähnlich wie bei anderen Bundesländern, in einigen Wirtschaftsabteilungen stärkere Verluste. Die von der. Land- und Forstwirtschaft lebende Bevölkerung verringerte sich seit 1951 um 27 Prozent, bei der Abteilung „Haushaltung“ betrug der Verlust sogar 37 Prozent. Dagegen wurden bei Pensionisten, Rentnern und so weiter und den Freien Berufen Zunahmen um 48 und 26 Prozent festgestellt. Die relativ hohe Zunahme von 23 Prozent bei der Abteilung öffentlicher Dienst beruht zum Teil darauf, daß 1961 in dieser Zahl die Angehörigen des Bundesheeres enthalten sind. Bei Industrie und Gewerbe sowie Handel und Verkehr erfuhren die Besetzungszahlen im Vergleich zu 1951 Zunahmen von 17 und 16 Prozent.

Die Verteilung der Berufstätigen auf die einzelnen Wirtschaftsabteilungen, im Vergleich zu den Volkszählungsergebnissen 1951, ergibt bei den in der Land- und Forstwirtschaft Tätigen einen Besetzungsverlust um 33 Prozent, bei den in der Haushaltung Beschäftigten um 36 Prozent. Die im Handel und Verkehr und in freien Berufen Arbeitenden haben mit 34 und 33 Prozent fast gleichhohe Zunahmen zu verzeichnen, die Zahl der in Industrie und Gewerbe Tätigen hat um 20 Prozent zugenommen.

Wie viele erhalten die Berufstätigen ?

Auf 100 Berufstätige entfielen 1961 90 erhaltene Personen, 1951 waren es 85. Die Belastung der Berufstätigen mit erhaltenen Personen ist innerhalb der einzelnen Wirtschaftsabteilungen sehr verschieden. Während auf 100 im öffentlichen Dienst Tätige 113 Erhaltene entfallen, beträgt diese Relation in der Haushaltung nur 100:10, in Industrie und Gewerbe 100:106, in der Land- und Forstwirtschaft 100:64, im Handel und Verkehr 100:97 und bei den freien Berufen 100:69. Gegenüber 1951 hat die Belastung der in der Land- und Forstwirtschaft Berufstätigen um 28 Prozent zugenommen, in allen anderen Wirtschaftsabteilungen waren mehr oder minder große Verminderungen der Belastung durch Erhaltene festzustellen.

Die Belastung der Einkommensempfänger insgesamt — Berufstätige, Rentner, Pensionisten und so weiter, und Personen ohne Berufsund Betriebsangabe — hat sich seit 1951 etwas verringert. Damals entfielen auf 100 Einkommensempfänger 80, im Jahre 1961 nur mehr 78 erhaltene Personen.

Eine Altersgliederung der Wohnbevölkerung zeigt bei einigen Altersgruppen seit 1951 Abnahmen, und zwar bei den Sechs- bis unter Vierzehnjährigen um vier, den Achtzehn- bis unter Dreißigjährigen um acht und den Dreißig- bis unter Fünfzigjährigen um ein Prozent, während die Altersgruppe der Sechzig- bis unter Fünfundsechzig jährigen mit 26 Prozent die relativ stärkste Zunahme verzeichnete.

Von der im heiratsfähigen Alter stehenden Bevölkerung — es sind dies 356.045 fünfzehn Jahre alte und ältere Personen — waren 60 Prozent der Männer und knapp 54 Prozent der Frauen verheiratet; auf die ledigen Männer entfiel ein Anteil von 34,5 Prozent, auf die ledigen Frauen 28,5 Prozent, die Geschiedenen und Verwitweten zusammen machten bei den Männern 5,5 Prozent, bei den Frauen 17,7 Prozent aus.

Die altersspezifischen Ledigen-quoten (Anteil der Zahl der Ledigen an der jeweiligen Gesamtbevölkerungszahl) nahmen innerhalb der letzten zehn Jahre am stärksten — um je 36 Prozent — bei den vierzig-bis unter fünfundvierzig jährigen Männern und dreißig- bis unter fünfunddreißig jährigen Frauen ab. In der Altersgruppe der Fünfundvierzig- bis unter Fünfzigjährigen waren 12 Prozent der Männer und 14 Prozent der Frauen unverheiratet. Von den insgesamt 101.149 verheirateten Frauen lebten 98.550, das sind über 97 Prozent, mit dem Ehepartner im gemeinsamen Haushalt.

In Kärnten waren 138.021 Männer (64,7 Prozent) und 75.389 Frauen (35,3 Prozent), zusammen 213.410 Personen, zum Zeitpunkt der Volkszählung berufstätig. Bei den Männern wies die Altersgruppe der Dreißig- bis unter Fünfzigjährigen mit 97 Prozent den höchsten Anteil an Berufstätigen auf, bei den Frauen waren es die Achtzehn- bis unter Dreißigjährigen mit 63 Prozent

Ein Vergleich der altersspezifischen Beschäftigtenquoten (Anteil der Beschäftigten an der entsprechenden Altersgruppe innerhalb der Gesamtbevölkerung) zwischen 1951 und 1961 ergibt zwar eine Erhöhung der Beschäftigtenquote bei den Frauen zwischen 18 und 30 Jahren und eine unveränderte Quote bei den dreißig- bis unter fünfzigjährigen Frauen, sonst aber überall eine, nur in den höheren Altersgruppen etwas stärkere Abnahme.

Kärntens Privathaushalte verteilten sich zu 18 Prozent auf die Stadt Klagenfurt, zu je 14 Prozent auf die Bezirke Klagenfurt-Land und Villach-Land, auf Spittal an der Drau entfielen 13 Prozent, auf St. Veit an der Glan knapp zwölf Prozent, auf Wolfsberg knapp zehn Prozent, während die Stadt Villach und Völkermarkt mit je acht Prozent und Hermagor mit knapp vier Prozent an der Gesamtzahl der Privathaushalte beteiligt waren.

Die Gesamtzahl der Privathaushalte hat seit 1951 um fast zehn Prozent zugenommen, während die Gesamtzahl der Bevölkerung nur um etwas mehr als vier Prozent gestiegen ist. Innerhalb der einzelnen politischen Bezirke erhöhte sich die Zahl der Privathaushalte am stärksten in den Städten Klagenfurt (um 18,9 Prozent), Villach (um 15,1 Prozent) und in Wolfsberg (um 14,6 Prozent), während die Bevölkerung dieser drei Orte während der gleichen Zeit einen Zuwachs von 10,3, 9,6 und 8,5 Prozent zu verzeichnen hatte.

Im Jahre 1934 entfielen auf einen Privathaushalt durchschnittlich noch 4,4 Personen, 1951 waren es 3,8, bei der Volkszählung 1961 nur noch 3,6.

Der Anteil der Einpersonenhaushalte an der Gesamtzahl der Privathaushalte in Kärnten hat seit 1951, von 13,5 auf 15,2 Prozent im Jahre 1961, zugenommen. Mit Ausnahme von Klagenfurt-Land und Villach-Land, wo die Anteile unverändert blieben, sowie in Spittal an der Drau, Völkermarkt und Wolfsberg, wo leichte Abnahmen zu verzeichnen waren, haben sich in allen anderen politischen Bezirken die Anteilsätze mehr oder minder erhöht; die stärksten Zunahmen wurden mit 6.4 und 4,0 Prozent in den Städten Klagenfurt und Villach registriert.

In ganz Kärnten lebten 2,7 Prozent der männlichen und 5,7 Prozent der weiblichen Bevölkerung, insgesamt 4,2 Prozent der Wohnbevölkerung oder 20.834 Personen, in Einpersonenhaushalten, davon waren 12.410 oder fast 60 Prozent Pensionisten, Rentner und Auszügler. Von den allein in einem Haushalt wohnenden Frauen standen sogar fast 72 Prozent nicht mehr im Erwerbsleben.

Rund 18 Prozent der über 65 Jahre alten Bevölkerung lebte in Einpersonen- und drei Prozent in Anstaltshaushalten. Insgesamt waren in Kärnten 6271 Personen, 2835 Männer und 3436 Frauen, in Anstaltshaushalten untergebracht

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