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Aufstand in Krakau
Im Jahre 1793 war noch ein Rest des einst mächtigen polnischen Königreichs, das sich von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer erstreckte, übriggeblieben, 1795 holten sich Rußland, Österreich und Preußen auch den Rest, als das revolutionäre Frankreich versuchte, die polnische Bevölkerung gegen die fremden Herren zu mobilisieren. Während der napoleonischen Kriege hofften polnische Emigranten auf die Hilfe Napoleons für die Wiederherstellung ihrer Heimat und kämpften in einer eigenen polnischen Legion im französischen Verband. Im Frieden von Tilsit bildete Napoleon aus den polnischen Gebieten Preußens und Österreichs das Großherzogtum Warschau und setzte den König von Sachsen als Regenten ein.
Der Wiener Kongreß stieß wieder alles um. Der größte Teil des polnischen Bodens wurde als „Kongreßpolen" Königreich in Personalunion mit Rußland. Krakau sollte mit seinem Umland als Freistaat unter Aufsicht der Großmächte stehen. Er wurde zur Zufluchtsstätte der polnischen Nationalisten, die die Wiederherstellung Polens in Einheit und Freiheit betrieben. Hier kam es am 18. Februar 1846 - vor 150 Jahren - zum Aufstand, der vom polnischer! Adel in Galizien getragen wurde. Aber bevor noch das österreichische Militär eingreifen konnte, brach die Erhebung am Widerstand der polnischen und ukrainischen Rauern zusammen, denen die Errungenschaften der österreichischen Bauerngesetzgebung lieber waren, als die nationale Unabhängigkeit unter der harten Herrschaft der eigenen Barone.
Am 3. März besetzten österreichische Truppen die Stadt Krakau, am 15. April stimmten Preußen und Bußland zu, den Freistaat Österreich einzugliedern. Frankreich und England protestierten vergeblich. 1863 versuchten polnische Aufständische erneut, sich von der Fremdherrschaft zu lösen -Überlebende des russischen Gegenschlags hofften, in Mexiko ein „Neupolen" unter der Herrschaft des Habsburger-Kaisers Maximilian errichten zu können.
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