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Das Land ist mittlerweile fast leer

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500.000 Menschen wurden niedergemetzelt. 250.000 sind in Tansania, etwa zwei Millionen sind Binnenflüchtlinge.

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500.000 Menschen wurden niedergemetzelt. 250.000 sind in Tansania, etwa zwei Millionen sind Binnenflüchtlinge.

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Massaker sind in den Schwesterstaaten Ruanda und Burundi seit Jahrzehnten an der Tagesordnung. Ruandesen geben zu, daß nicht nur die Kolonialmächte daran schuld sind, sondern auch die seinerzeitige Feudalordnung einen wesentlichen Anteil am tiefsitzenden, fast unausrottbaren Haß zwischen den „Stämmen” hat.

In Ruanda regierte bis 1959 die Tutsi-Minderheit, „nicht sehr sanft”, wie manche Beobachter es eher verharmlosend ausdrücken. Nach der Revolution setzten sich die Feudalen ins Ausland ab und bemühten sich seither immer wieder, die Republik vom Ausland aus auzuhebeln. Und hier - meinen viele - müßte heute angesetzt werden: das Ausland, voran Uganda, dürfte die Rebellen nicht mehr unterstützen.

Die gegenwärtige Lage sieht so aus, daß sich in den von der RPF besetzten Gebieten im Nordosten des Landes mehr als eine halbe Million Menschen in Auffanglagern befinden. Nach Tansania sind 250.000 geflüchtet, zwei Millionen Menschen haben sich in Richtung Südwesten auf Zaire zu bewegt. Beobachter rechnen, daß sich insgesamt vier Millionen Menschen absetzen werden. Das Zentrum des Landes sei weitgehend menschenleer. Die RPF haben nur Gefangene zur Verfügung, die zu Dienstfunktionen herangezogen werden. Aufgrund des Arusha-Friedens vom Vorjahr wollten 300.000 Flüchtlinge aus Burundi zurückkehren. Das ist unmöglich. Die Tutsi-Rebellen greifen auch schon von Burundi aus an.

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