Drexler folgt Schützenhöfer: Wechsel in der Steiermark

„Es ist jetzt am schönsten – und da soll man bekanntlich gehen“: Mit diesen Worten verabschiedete sich der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) vergangenen Freitag nach mehr als 50 Jahren aus der Politik. Noch am Vortag hatte der 70-Jährige zum Pfingstdialog nach Seggauberg geladen – ebenso wie sein Nachfolger, der für Kultur, Europa, Sport und Personal zuständige Landesrat Christopher Drexler. Ab Juli soll der 51-Jährige nun Schützenhöfer nachfolgen – als „Neuer, der aber alles andere als ein Neuling“ sei.

Tatsächlich durfte Drexler 30 Jahre lang „lernen“ – und will nun den „steirischen Weg der Zusammenarbeit weiterführen“. Dass die steirische SPÖ in Person von Franz Voves 2015 zustimmte, die zweitplatzierte ÖVP zur Nummer eins und Schützen­höfer zum Landeshauptmann zu machen, war in der Tat einzigartig. Dennoch kommt es mit dem Generationen- wohl auch zu einem Stilwechsel an der steirischen Spitze. Während Hermann Schützenhöfer als paradigmatischer Christlich-Sozialer gilt (erst vor Kurzem hat er vorgeschlagen, den Karfreitag als gesetzlichen Feiertag für alle im Tausch mit dem Ostermontag einzuführen), gilt Drexler als liberaler – und klaren Ansagen nicht abgeneigt. 2004 sorgte er mit einem Vorstoß für eingetragene Partnerschaften für Homosexuelle etwa für Wirbel in der ­eigenen Partei. Die neue Rolle betrachtet er ­freilich mit Demut: „Ich muss noch viel lernen, um die Größe des Vorgängers zu erreichen.“