Documenta - © Imago/Hartenfelser

Eklat auf der documenta fifteen

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Ein antisemitisches Banner musste abgebaut werden.

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Ein antisemitisches Banner musste abgebaut werden.

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Eine heftig kritisierte Installation auf der „documenta fifteen“ in Kassel wurde erst verhüllt (Bild) und dann abgebaut. Die großflächige Bannerinstallation „People’s Justice“ des indonesischen Künstlerkollek­tivs Taring Padi zeigt u. a. einen Soldaten mit Schweinsgesicht. Er trägt ein Halstuch mit einem Davidstern und einen Helm mit der Aufschrift „Mossad“ – die Bezeichnung des israelischen Geheimdienstes.

Kassels Bürgermeister Christian Geselle (SPD) veranlasste, dass das Banner entfernt wurde: „Ich bin wütend, ich bin enttäuscht. Denn die Stadt Kassel und ich als Oberbürgermeister, wir fühlen uns beschämt“, so Geselle. Die Installation weise einen eindeutigen antisemitischen Zusammenhang auf.

Dem kuratierenden Kollektiv Ruangrupa war schon seit Monaten Antisemitismus vorgeworfen worden. Die Gruppe habe seit Beginn der Debatte aber immer versichert, dass Antisemitismus, Rassismus oder Gewalt keinen Platz auf der „documenta“ haben würden, betonte Geselle. Den Abbau hatte der Förderkreis „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ gefordert, ebenso die deutsche Kulturstaatsministerin Claudia Roth.

Das „Internationale Auschwitz Komitee“ rief zum Dialog mit den Künstlern auf. „Es wird höchste Zeit, im Rahmen dieser ‚documenta‘ ein Gespräch zu beginnen, die Künstler zu hören, aus welcher Weltsicht diese Bilder so entstanden sind, und seitens der ‚documenta‘ öffentlich zu erklären, warum diese Bilder hier auf Widerstand und Ablehnung stoßen“, so Christoph Heubner, der Vizepräsident des Komitees. (APA/ofri)

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