
Hiroshima: An das Grauen erinnern
Trotz des traurigen Jahrestages rüsten die Atommächte weltweit auf.
Trotz des traurigen Jahrestages rüsten die Atommächte weltweit auf.
Der Blitz der ersten im Krieg eingesetzten Atombombe verwandelte Hiroshima damals in ein Inferno: Innerhalb von Sekunden macht eine Druck und Hitzewelle mit mindestens 6000 Grad die Stadt zu einer lodernden Hölle. Von den 350.000 Bewohnern sterben auf einen Schlag schätzungsweise mehr als 70.000 Menschen. Ende Dezember 1945 liegt die Zahl schon bei 140.000. Drei Tage später zündeten die Amerikaner über Nagasaki eine zweite Atombombe. Bis Dezember 1945 starben dort etwa 70.000 Menschen. Am 6. August gedenkt die Welt der Opfer des Atombombenabwurfs der USA auf Hiroshima vor 75 Jahren.
Während die Überlebenden von Hiroshima altern, modernisieren die Atommächte ihre Arsenale. Vor drei Jahren beschlossen zwei Drittel der UNOMitglieder einen Vertrag zum Verbot von Atomwaffen. Großbritannien, China, Frankreich, Russland und die USA – allesamt Staaten, die im Besitz von Atomwaffen sind – traten dem Vertrag bisher aber nicht bei. Nur 45 Prozent der Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki glauben noch an die Abschaffung aller Atomwaffenarsenale. „Die Überlebenden werden wegsterben“, sagte der inzwischen 93jährige Überlebende Shoji Tanaka. Die Hoffnung aber bleibt: „Wir werden die Abschaffung der Atomwaffen der nächsten Generation überlassen.“