Kanada Kinderleichen - © Foto: Getty Images /Toronto Star / Rick Madonik

Kanadas dunkles Kapitel: Umerziehung, Missbrauch, Tod

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Die Überreste von 215 Kindern kanadischer Ureinwohner erschüttern die Weltgemeinschaft. Es ist wohl eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte Kanadas.

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Die Überreste von 215 Kindern kanadischer Ureinwohner erschüttern die Weltgemeinschaft. Es ist wohl eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte Kanadas.

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Sie galten jahrzehntelang als verschwunden - und nun wurden sie gefunden: Auf dem Grundstück eines ehemaligen Internats haben Spezialisten die Überreste von 215 Kindern kanadischer Ureinwohner entdeckt. Bei der Suche in der Nähe der Stadt Kamloops im Westen Kanadas seien Radargeräte eingesetzt worden, sagte Rosanne Casimir, die Leiterin der dort lebenden indigenen Gruppe. „Die Ahnung, die wir alle verspürten, hat sich bestätigt.“ Einige der Buben und Mädchen wurden laut Casimir nur drei Jahre alt. Woran sie starben, sei noch unklar. Die Einrichtung ist eine frühere Residential School – eine Art Umerziehungscamp für Ureinwohner-Kinder. Es handelt sich um eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte Kanadas: Über Jahrzehnte riss die Regierung Tausende Söhne und Töchter aus ihren Familien und steckte sie in Internate. Dort sollten sie ihre Kultur vergessen – Feste, Lieder, Sprache, Religion – und die Traditionen der europäischen Einwanderer erlernen. Gewalt und sexueller Missbrauch waren dabei an der Tagesordnung, erklärt Casimir. Der Tod der 215 Kinder, deren Überreste nun gefunden wurden, sei von der Schulleitung nie dokumentiert worden.

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