Netanyahu - © Foto: APA / AFP / Menahem Kahana

Netanjahu siegt mit „Nationalstolz“

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Der wegen Korruption angeklagte Ex-Premier Benjamin Netanjahu steht nun wieder auf der politischen Bühne: mit Erfolg.

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Der wegen Korruption angeklagte Ex-Premier Benjamin Netanjahu steht nun wieder auf der politischen Bühne: mit Erfolg.

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Der umstrittene israelische Ex-Premier Benjamin Netanjahu steht vor einem politischen Comeback. Das rechts-religiöse Lager um den 73-Jährigen konnte seinen Vorsprung nach ersten Auszählungen deutlich ausbauen. Netanjahus Lager käme demnach auf 69 von 120 Sitzen. Seine Likud-Partei wurde stärkste Kraft mit 33 Parlamentssitzen. Die Zukunftspartei des liberalen Regierungschefs Jair Lapid kam mit 25 Sitzen an zweiter Stelle.

Auf den dritten Platz schaffte es zum ersten Mal in der Geschichte Israels ein rechtsextremes Bündnis. Die Religiös-Zionistische Partei von Bezalel Smotrich und Itamar Ben-Gvir gilt als möglicher Königsmacher für Netanyahu. Dieser trat in der Nacht vor seine Anhänger und dankte ihnen. „Wir sind an der Schwelle eines sehr großen Siegs.“ Das israelische Volk wolle „Stärke, nicht Schwäche“. Man wolle „auch den Nationalstolz zurückbringen“.

Ziel sei ein jüdischer Staat, der alle seine Bürger respektiere. Der 73-Jährige war in Israel schon mehrmals Regierungschef, insgesamt mehr als eineinhalb Jahrzehnte. Nun will der wegen Korruption angeklagte Oppositionsführer zurück ins Amt des Ministerpräsidenten. Und das hat einen guten Grund: Netanjahu strebt die Bildung einer ultrarechten, religiösen Koalition an, die ihm bei der Verabschiedung von Gesetzen zur Umgehung einer Verurteilung helfen könnte. Israel befindet sich seit Jahren in einer Dauerkrise. Die aktuelle Acht-Parteien-Koalition unter Ministerpräsident Naftali Bennett ist im Juni zerbrochen, nachdem sie nach nur zwölf Monaten ihre Mehrheit verloren hatte.

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