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Penicillin aus Osterreich

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Vor 50 Jahren wurde der Gesellschaftsvertrag für die „Biochemie Ges.m.b.H.” unterschrieben. Niemand ahnte damals, daß aus der traditionsreichen Kundler Bierbrauerei ein weltweit aktiver Arznei-mittelhersteller hervorgehen sollte, der die Hälfte der österreichischen Pharmaexporte trägt.

Mai 1946 - Der Krieg war vorbei. Mangel herrschte an allem, auch an dem Antibiotikum Penicillin. Ein französischer Besatzungsoffizier und Chemiker hatte die rettende Idee: Eine eigene österreichische Produktionsstätte für das so dringend benötigte Arzneimittel sollte errichtet werden. Ex überredete den damaligen Eigentümer, die Österreichische Brau AG, in den stillgelegten Werksanlagen der Kundler Brauerei eine Penicillin-Fermentation aufzubauen.

1948 verließen die ersten händisch abgefüllten Ampullen mit Penicillin das Werk. Ende 1951 entdeckten zwei Wissenschaftler der Biochemie säurestabiles Penicillin. Damit konnte das Antibiotikum erstmals oral verabreicht werden.

1965 wurde die Biochemie von der Schweizer Sandoz-Gruppe erworben. Heute zählt das Unternehmen zu den führenden Herstellern von Penicillinen. Das Kundler-Werk deckt rund ein Drittel des Weltbedarfs an oral zu verabreichendem Penicillin. Damit können jährlich rund 700 Millionen an Infektionskrankheiten leidende Menschen behandelt werden.

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