
SPÖ: Wahlkampf in dreierlei Rot
Pamela Rendi-Wagner, Hans Peter Doskozil und Andreas Babler ringen um die künftige Führung der österreichischen Sozialdemokratie. Nach ewigen Debatten um Querschüsse könnte es nun endlich um Inhalte gehen.
Pamela Rendi-Wagner, Hans Peter Doskozil und Andreas Babler ringen um die künftige Führung der österreichischen Sozialdemokratie. Nach ewigen Debatten um Querschüsse könnte es nun endlich um Inhalte gehen.
Es wurde doch nichts mit der Giraffe: Wie die rund 70 anderen (Jux?-)Bewerber scheiterte auch sie an den 30 nötigen Unterstützungserklärungen für den SPÖ-Vorsitz. Am Ende blieben wie durch ein Wunder nur die drei Favorit(inn)en übrig: die bisherige Frontfrau Pamela Rendi-Wagner, der burgenländische Herausforderer Hans Peter Doskozil – und der überraschend in den Ring gestiegene Traiskirchener Bürgermeister Andreas Babler. Letzterer sieht das „Momentum“ auf seiner Seite. Tatsächlich hat Babler dem lähmenden Machtkampf um die Ausrichtung der österreichischen Sozialdemokratie ungeahnte Dynamik verliehen. Unter dem Motto „Holen wir uns die SPÖ zurück“ fordert Babler u. a. eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, ein Recht auf Pflege, eine humanistische Asylpolitik und das Verständnis von Klimapolitik als sozialer Frage. Sowohl die FPÖ wie die „radikalisierte ÖVP“ schließt er als Koalitionspartner aus – und hält im „ZiB2“-Interview bis zu 40 Prozent für die SPÖ für denkbar. Kritiker halten das ebenso für utopisch wie die Finanzierbarkeit seiner Forderungen. Dass endlich über rote Inhalte und nicht nur über Querschüsse diskutiert wird, ist aber jedenfalls ein Fortschritt.