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Streit um das Jordanwasser

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Die Verhandlungen zwischen Israel und der PLO um die Autonomie von Jericho und Gaza gehen nur schleppend voran, kein Wunder nach mehr als 45 Jahren Krieg. Umso weniger, als sich auch die arabischen Nachbarn nicht einig sind, wie sich das Verhältnis zum bisher gemeinsamen Feind gestalten soll.

Im Unabhängigkeitskrieg 1948 waren sie alle noch einig gegen den Judenstaat gestanden. Aber erst am 13. Jänner 1964 - vor 30 Jahren - kam es zum ersten Mal zu einer Arabischen Gipfelkonferenz, die ein gemeinsames Vorgehen gegen israelische Planungen bringen sollte.

Israel wollte nicht nur seinen Bürgern Lebensmöglichkeiten sichern, sondern auch noch Siedlungsraum für weitere Millionen Einwanderer schaffen.

Dazu war Wasser nötig, um auch die Wüstengebiete des Negev zu kūltivieren. Der Jordan sollte dafür herhalten - dessen Wasser wurde aber auch von den arabischen Nachbarn beansprucht.

Seit 1958 bauten israelische Ingenieure an einem Bewässerungssystem, das Mitte 1964 in Betrieb gehen sollte - und das seither der israelischen Landwirtschaft zu ungeahnten Erfolgen verholfen hat, aber die Küste des Toten Meeres um einige Meter zurücktreten ließ.

Als Gegenmaßnahme beschlossen die Araber auf ihrer Tagung in Kairo, die Quellflüsse des Jordan vor der israelischen Grenze abzuleiten und notfalls gemeinsam militärisch gegen den Staat Israel vorzugehen. Von den 13 in Kairo vertretenen arabischen Staaten setzte nur der Irak nicht seine Unterschrift unter das Beschlußprotokoll.

Die Durchführung des Planes scheiterte dann schließlich an den hohen Kosten - und an Israels Drohung, wieder zu den Waffen zu greifen.

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