Markus Aspelmeyer hat eine grandiose Idee: Der Experimentalphysiker der Uni Wien will die Quanten fürs freie Auge sichtbar machen. Womöglich würde das bizarre Einblicke in eine rätselhafte Welt ermöglichen: Wenn Elektronen an mehreren Orten zugleich sein können, gilt das dann vielleicht auch für größere Objekte, zum Beispiel Löffel oder Kugelschreiber? Theoretisch jedenfalls wäre das nicht auszuschließen. Immerhin sorgte eine Wiener Forschungsgruppe letztes Jahr für Aufsehen, als die „Quantennatur“ einer Art von Glaskugel deutlich gemacht werden konnte – indem im Experiment die nötigen Bedingungen dafür hergestellt wurden: Die Bewegung des Nanopartikels (mit einigen hundert Millionen Atomen) wurde nur noch durch die Gesetze der Quantenphysik gesteuert. Beim jüngsten Experiment, bei dem Aspelmeyer mit dem Regelungstechniker Andreas Kugi von der TU Wien zusammengearbeitet hat, haben es die Ergebnisse sogar auf das Cover der renommierten Fachzeitschrift „Nature“ (Vol. 595) geschafft. Ein weiterer Schritt zur Kontrolle der Quantenwelt, mit erstaunlichem Fazit: Unter bestimmten technischen Voraussetzungen sind Quanten beliebig manipulierbar. Das könnte nun zur Entwicklung neuartiger Sensoren führen, etwa im Rahmen der Satellitentechnik.