Ein Grunddilemma dieses Wahlkampfes war es, daß die ÖVP den Bürgerprotest gegen die sozialistische Mißwirtschaft nicht für sich zu nutzen verstand. Die Oppositionsrolle der Volkspartei war für viele Wähler deshalb nicht überzeugend ausgefallen, weil sie in wichtigen gesellschaftlichen Bereichen mit dem herrschenden System identifiziert und dafür mitverantwortlich gemacht wurde.Dies reicht von der angeblichen Proporzwirtschaft in der verstaatlichten Industrie bis zur Identifizierung mit dem von den Bauern zunehmend ungeliebten, weil nicht durchschaubaren Agrarsystem.Der
Was gut für den Staat gewesen wä’re, nämlich die institutionalisierte Zusammenarbeit der großen Parteien, wäre noch lange nicht gut für die ÖVP gewesen. Der rot-blaue Koalitionspakt hat der ÖVP die Möglichkeit gegeben, die spezifische Regenerationschance der Opposition nochmals vier Jahre zu nützen.Der kleinere Partner in einer großen Koalition zu sein, der alles mitzuverantworten hätte, was in 13 Jahren Sozialismus an Pro-blemstau entstanden ist und durch unpopuläre Maßnahmen hätte abgebaut werden müssen, wäre eine wenig hoffnungsreiche Perspektive gewesen.Der rot-blaue
In vielen Diskussionen über die Ursachen der Niederlage vom 6. Mai hört man derzeit, daß die ÖVP in eine „strukturelle Minderheitensituation“ geraten sei, in der ihr nicht nur die momentane Wählergunst ins Gesicht blase. Vielmehr stünden die Maßgebenden sozialen und politischen Entwicklungen gegen sie.Ich halte diese Feststellung für übertrieben und nicht im Einklang mit den tatsächlichen politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen in Österreich.Von manchen Kommentatoren wurde behauptet, das Ergebnis vom 6. Mai stelle einen Linksruck des ideologischen Bewußtseinsstandes
Noch ist keinesfalls endgültig geklärt, ob für die verschiedenen Möglichkeiten des Kabelfernsehens ein Bedarf und ausreichendes Interesse vorhanden ist. Daß aber grundsätzlich Chancen für das Kabelfernsehen vorhanden sind, hat auch eine im Frühjahr 1978 durchgeführte IMAS-Umfrage ergeben.Immerhin halten es 50 Prozent der oberösterreichischen Bevölkerung für richtig, daß neben dem ORF auch andere Gesellschaften TV-Programme ausstrahlen dürfen. 25 Prozent halten das nicht für richtig, 25 Prozent sind unentschieden. Insbesondere sind die jüngeren und städtischen Wähler gegen das