Wenn das Kirchenvolks-Be-gehren iiber eine halbe Million Unterschriften erhielt, ist das auch ein Zeichen dafiir, daB ein wirkliches Interesse an Kirche und kirchlichen Lehren besteht? Waren alle, die unterschrieben haben, so en-gagiert wie die Betreiber? Jedenfalls ging es bei dem Volksbegehren um organisatorische Fragen, nicht um eine Auseinandersetzung mit dem christlichen Traditionsgut. Die evan-gelischen Kirchen, in denen all das verwirklicht ist, was das Volksbegehren wiinschte, haben jedenfalls die gleichen Schwierigkeiten wie wir. Das ist in meinen Augen der nicht zu widerlegende
Erst in der Zeit eines erwachenden ökumenischen Bewußtseins begann man etwas vom partnerschaftlichen Verhältnis des Gottesvolks des Neuen Bundes zum Gottesvolk des Alten Bundes zu spüren - dank solcher Menschen wie Johannes Österreicher.
In einem langen Text, der beim Österreichischen Katholischen Bibelwerk (3400 Klosterneuburg, Stiftsplatz 8) erhältlich ist, zerpflückt der angesehene Judaist Kurt Schubert Alfred Worms Jesus-Buch. Hier Auszüge daraus.
Das Thema „Antisemitismus“ beschäftigt immer wieder die Geister, ganz besonders nach der leidvollen Erfahrung, daß trotz der Niederringung des nationalsozialistischen Verbrecherregimes seine antisemitische Ideologie nicht auch überwunden wurde. Die Geschichte kennt den Antisemitismus als ein höchst anpassungsfähiges Phänomen. Die Autorin Elisabeth Endres spricht daher zurecht von Metamorphosen des Antisemitismus. Ihn gibt es auch dort, wo die Wirtschaftliehen und sozialen Probleme, die oft zur Begründung des Antisemitismus vorgebracht wurden, nicht gegeben sind.Es gibt auch einen
Jesus lebte als Jude seiner Zeit. Es ist anzunehmen, daß er die normale Bildung eines palästinensischen Juden seiner Zeit erhalten hat. Doch war das Judentum im Zeitalter Jesu keineswegs einheitlich strukturiert.Neben den zwei im Syn- edrion, das heißt im Hohen Rat, vertretenen Fraktionen der Pharisäer und der Sadduzäer gab es noch eine Reihe von Gruppen, die die messianische Zeit herbeisehnten und die an der innerjüdischen Verwaltung nicht teilnahmen.Einige dieser Gruppen sind uns aus der Geschichte bekannt, so zum Beispiel die Essener, deren Texte im Nordwesten des Toten Meeres nach
Die „ökunnenische Sonntagsfeier" im Hörfunk widmet sich mehrere Wochen der Begegnung von Juden und Christen. Auf Hoch-schulboden findet dieser Tage eine wissenschaftliche Durchleuchtung des Antisemitismus statt. Er ist ein dumpfes,- resistentes Übel. Mehr Menschen als je zuvor bekämpfen es. Doch sind es ihrer genug?
Vom 5. bis 8. Juni fand in Eisenstadt eine Studientagung statt, die der Person des Moses Maimonides gewidmet war und seinen philosophischen und menschlichen Hintergrund auszuloten versuchte. Für viele Juden und Christen gilt er auch heute noch als der bedeutendste Jude des Mittelalters. Der religions-und kulturgeschichtliche Hintergrund für Maimonides waren die spätantike Philosophie und Medizin, wie sie über Vermittlung der christlichen Syrer von den muslimischen Philosophen der Jahr-tausendwende rezipiert wurden. Die Verbindung von Aristotelis-mus mit neuplatonischen Elementen bedeutete
Nach mehr als zehnjähriger Vorbereitung kann am 9. Juni 1982 im Wertheimerhaus in Eisenstadt das Österreichische Jüdische Museum eröffnet werden. Die Eröffnungsausstellung möchte jüdische Geschichte und Kultur in Österreich ab der Jahrtausendwende nahebringen.
Der Gottesbegriff des Alten Testaments ist in den einzelnen Schichten der alttestamentlichen Tradition nicht einheitlich. Für die Patriarchenzeit (etwa erste Hälfte bis Mitte des 2. Jahrtausends vor Chr.) ist der „Gott der Väter” belegt: Der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs. Der Vätergott war der Gott einer wandernden Beduinensippe, die in der biblischen Zeit meist schon am Übergang zu festsiedelnden Lebensformen im palästinensischen Kulturland war. Daher finden wir sehr bald Identifikationen des Vatergottes mit dem obersten Gott der Kanaanäer, El. Es sollen nur zwei
Der Verfasser stellt die Politik des Vatikans im Verhältnis zu Palästina dar seit der Zeit, da durch eine intensivierte jüdische Einwanderung das jüdische Element im Lande neben den Christen und den Muslimen eine entscheidende Rolle zu spielen begann. Das Interesse des Vatikans war konzentriert auf die heiligen Stätten und auf die katholischen und die übrigen christlichen Araber. Die politische Hoheit der islamischen Mehrheitsbevölkerung im Nahen Osten mußte seit den Kreuzzügen hingenommen werden. Ein neues Phänomen für den Vatikan bedeutete der seit dem Ende des 19. Jahrhunderts