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* Ungehorsam "erreicht“ Rom

Papst Benedikt XVI. hat am Gründonnerstag bei der Chrisammesse in Rom den "Aufruf zum Ungehorsam“ der österreichischen Pfarrer-Initiative kritisiert und die "Frauenordination“ explizit abgelehnt: "Wir wollen den Autoren dieses Appells glauben, dass sie von Sorgsamkeit für die Kirche bewogen sind, dass sie überzeugt sind, die Trägheit der Institutionen mit drastischen Mitteln in Angriff zu nehmen, um neue Wege zu öffnen. Ist Ungehorsam allerdings ein Weg?“, fragte der Papst. Der Sprecher der Initiative, Helmut Schüller, zeigte sich von der Kritik "angenehm überrascht“, weil der Papst auch von der "Trägheit der Institutionen“ gesprochen und keine Sanktionen angedroht habe.

Kardinal Christoph Schönborn forderte die Pfarrer-Initiative daraufhin auf, ihren "Aufruf zum Ungehorsam“ zurückzunehmen. Schüller lehnt das ab: "Wir sehen in diesem Ungehorsam nichts Anstößiges“, betonte er. Schließlich hätten die mehr als 400 Mitglieder der Initiative bei ihrem Weiheversprechen nicht gelobt, ihr Gewissen künftig nicht mehr zu betätigen. "Ein Gehorsam ohne Gewissen ist ein gefährlicher Gehorsam“, so Schüller. Außerdem verwies er darauf, dass auch das II. Vatikanum mit einem Akt des Ungehorsams der teilnehmenden Bischöfe begonnen habe, die sich geweigert hätten, vom Vatikan vorbereitete Dokumente zu unterschreiben. Die Pfarrer-Initiative strebt nun einen Termin beim Papst an.

Differenziert argumentierten andere Bischöfe in Zeitungsinterviews: So plädierte der Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz in den Oberösterreichischen Nachrichten für ein Mitspracherecht der Katholiken bei Bischofsernennungen und eine Reform des Zölibats. Für einen Kompromiss mit der Pfarrer-Initiative sprach sich der Innsbrucker Manfred Scheuer in der Presse am Sonntag aus. "Ich glaube nicht, dass eine ungeteilte Zustimmung möglich ist, aber eine pauschale Ablehnung wäre auch fatal“, sagte Scheuer und warnte vor einer "Kampfsituation“ zwischen Pfarrern und Bischöfen. (APA)

* Stützenhofner Pfarrer verzichtet

Gerhard Swierzek, Pfarrer von Stützenhofen, wo die Wahl eines Homosexuellen zum Pfarrgemeinderat für Schlagzeilen sorgte, will Kardinal Schönborn, bitten, auf diese Pfarre verzichten zu dürfen. Swiezek stellt sich gegen Schönborns Entscheiung, die Wahl zu akzeptieren. Er habe ein priesterliches Gewissen: In Sünde zu leben dürfe nicht die Norm sein. (APA)

* Neue Anschläge in Nigeria

Das Osterfest ist in Nigeria von mehreren schweren Anschlägen überschattet worden, hinter denen Islamisten vermutet wurden. Kurz nach einem Anschlag mit bis zu 38 Toten nahe einer Kirche im muslimisch geprägten Norden erlitten bei einer Attacke in der Stadt Jos am Sonntag zahlreiche Menschen Verletzungen. Am Montag gaben die Sicherheitskräfte den gewaltsamen Tod von sieben weiteren Menschen bekannt. Papst Benedikt XVI. ging in seiner Osterbotschaft auf Gewalt gegen Christen in Nigeria ein und forderte den Aufbau einer friedlichen Gesellschaft, die Religionsfreiheit respektiert. Der erste Anschlag ereignete sich am Sonntagvormittag in der Stadt Kaduna. (APA)

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