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Aufschub durch Verdichtung

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Trotz VerpackungsVerordnung wird der Müllberg in den nächsten Jahren nicht in dem n Maße abnehmen, wie, die, öster reichischen Deponien voll werden. Wenn man weiters bedenkt, daß für die Errichtung einer neuen Mülldeponie heute mit einer „Vorlaufzeit“ von sechs bis zehn Jahren gerechnet wird, weil die diversen Genehmigungsverfahren kaum schneller bewältigbar sind, wird man über das neue, von der Bundesversuchs- und Forschungsanstalt (BVFA) Arsenal entwickelte Verfahren zur Müllverdichtung froh sein:

Da es bis vor kurzem keine Mülltrennung gab, war damit zu rechnen, daß auf alten Deponien eine eher lockere Lagerung stattgefunden hatte. Untersuchungen haben ergeben, daß die Dichte solcherart abgelagerten Mülls zwischen 0,6 und 0,8 Tonnen pro Kubikmeter liegt. Mit der neuen Methode wird eine Verdichtung von zirka 1,2 Tonnen pro Kubikmeter erreicht.

Am effektivsten hat sich eine Kombination von „Tiefenkompakti

on“ (Rüttelstopfverdichtung) und „Fallplattenveraichtung“ (dynamische Intensivverdichtung) herausgestellt. Bei ersterer wird von einem Raupenfahrzeug aus eine Art Preßlufthammer (Tiefenrüttler genannt) in den Müll gebohrt, sodaß dieser teils seitlich verdrängt, teils im Bereich der Endtiefe (etwa zehn bis 15 Meter) zusammengepreßt wird. Danach wird der Rüttler hochgezogen, weiterer Müll in den Trichter geleert und nachgestopft. Je nach Art des Mülls kann alle zwei bis drei Meter eine solche „Müllstopfsäule“ gebohrt und gefüllt werden.

Bei der Fallplattenverdichtung dagegen wird die Oberfläche komprimiert. Mit einem Raupenkran von 150 Tonnen wird ein Körper von 20 Tonnen zirka 20 Meter hochgezogen und dann fallengelassen. Dadurch wird der Müll um etwa vier bis acht Meter verdichtet. Auch diese Methode kann je nach Müllart alle fünf bis acht Meter durchgeführt werden.

Unser Müllproblem löst dieses Verfahren sicher nicht, aber wir haben dadurch Aufschub vom Ersticken im Müll bekommen.

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