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Unausgegoren

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Der erfolgreiche deutsche Journalist Gerhard Eisenkolb zeigt Ehrgeiz, auch als Romancier zu brillieren. Das geht allerdings ein bißchen schief.

In seinem dritten Roman „In diesem unseren Land“ erzählt der Autor die vielseitig verflochtene Geschichte des Horst Uwe Richter: dessen Beginn als kleiner Schwarzmarkthändler im Berlin der Bombennächte und Trümmerjahre; seine spätere schnelle Karriere auf dem Baumarkt in München und Frankfurt. Zunehmend rücken Ritters ehrgeizige politische Pläne in den Mittelpunkt, die in seiner Kandidatur zum Kanzlerkandidaten der CDU 1961 gipfeln.

Ein skrupelloser Weg zur Macht, beschattet durch die angebliche Entführung der Tochter Ritters durch Terroristen, die ihn erpressen wollen, von seinem Vorhaben Abstand zu nehmen. Er schlägt es ab und muß bitter dafür bezahlen: Bei einem Großangriff der Polizei auf die Terroristen, mit denen Ritters Tochter im Bunde ist, wird diese getötet und Ritter selbst schwer verwundet. Die Kanzlerwahl gewinnt er.

Der Roman — ein Misch-Masch zwischen Polit-Thriller und einer unausgegorenen Familiengeschichte— ist viel zu lang (672 Seiten!) und mit unnötigem Beiwerk belastet.

Das an sich interessante Thema — Gefahren unkontrollierter Machtbesessenheit — ist einseitig auf Publikums-Erfolg angelegt, den der Autor aber nicht verdient.IN DIESEM UNSEREN LAND. Von Gerhard Eisenkolb. Schneekluth Verlag, München 1983. 672 Seiten, Ln., öS 288,80.

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