Kirche - © Foto: Pixabay

Franz-Xaver Kaufmanns luzide Analyse der Kirche

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„... man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!“ Franz-Xaver Kaufmann hält seiner Kirche den Spiegel vor.

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„... man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!“ Franz-Xaver Kaufmann hält seiner Kirche den Spiegel vor.

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In einer Phase der Verunsicherung und der Selbstvergewisserung der katholischen Kirche erscheint Franz-Xaver Kaufmanns Band „Katholische Kirchenkritik“ mit luziden Texten des bekannten Schweizer Soziologen zum tieferen Verständnis der gegenwärtigen Situation. Er ist zugleich gläubiger Katholik, an guter Praxis orientiertes Mitglied dieser Kirche. Das und Klarheit des Denkens machen das Besondere der Texte dieses Bandes aus. Er lässt vieles klarer sehen, was im Argen liegt, weil er an der nüchternen Analyse der historischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge kirchlicher Realität interessiert ist.

„Tiefere Schichten der sich heute vor allem im Kontext der Missbrauchsdiskussion und der Frauenfrage manifestierenden Krise ans Licht zu bringen, das scheint mir eine wichtige Aufgabe katholischer Kirchenkritik“, sagt der Autor im Vorwort. In der Tat: Was ihn immer interessierte, ist die Frage nach Bedingungen des Gelingens und Misslingens sozialen Handelns, die Frage nach Gerechtigkeit, Solidarität, Gemeinwohl, Inklusion, Verantwortung, Vertrauen. Sein Buch klärt auf über die gesellschaftliche Dimension von Religion und Kirche und zeigt auch die strukturellen Voraussetzungen kirchlicher Fehlleistung als sozialer Institution: Zentralismus, monokratisches Selbstverständnis, Klerikalismus, Mangel an Rechtssicherheit sind Stichworte.

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