Aborigines Australien Uluru Referendum - © Foto: APA / AFP / Central Land Council / Tina Tilhard

Referendum für Aborigines: Australien sagt doch „Nein“

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Es war eine historische Volksbefragung: Ca. 60 Prozent der australischen Bevölkerung stimmten gegen ein verfassungsmäßig verankertes Mitspracherecht der Aborigines im Parlament.

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Es war eine historische Volksbefragung: Ca. 60 Prozent der australischen Bevölkerung stimmten gegen ein verfassungsmäßig verankertes Mitspracherecht der Aborigines im Parlament.

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Er habe alles getan, was er tun konnte: Das sagte Australiens Premierminister Anthony Albanese nach einer wahrhaft historischen Volksbefragung. Ging es doch um die Aborigines, die den australischen Kontinent seit mehr als 65.000 Jahren besiedeln. Konkret sollten die Australier darüber abstimmen, ob die Indigenen (ca. vier Prozent der Bevölkerung) ein in der Verfassung verankertes Mitspracherecht im Parlament bekommen. Doch ca. 60 Prozent der Bevölkerung stimmten dagegen. Linda Burney, die Ministerin für indigene Australier, sprach unter Tränen von einem „traurigen Tag für Australien“. Zuletzt machte vor allem die konservative Opposition gegen das Projekt Stimmung. Aber auch einige Indigene waren dagegen, da ihnen das Vorhaben nicht weit genug ging.

Die Aborigines (im Bild noch hoffnungsfroh vor dem „Heiligen Berg“ Uluru) gelten weltweit als älteste noch bestehende Kultur. Mit der Kolonisierung Australiens durch die Briten begann für sie eine lange Zeit der Unterdrückung. Bis in die 1970er-Jahre wurden indigene Kinder ihren Familien entrissen, um bei Weißen „umerzogen“ zu werden. Er respektiere das Ergebnis, so Premier Albanese, der mit dem Referendum ein Wahlversprechen eingelöst hatte – „doch ich werde weiter für eine Versöhnung mit den Ureinwohnern und für ein Ende der Kluft in der Gesellschaft arbeiten.“

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