Bis 7. Juni findet in Innsbruck und an anderen Orten das Internationale Lyrikfestival W:ORTE statt. Anna Rottensteiner, die das Festival seit seiner Gründung bis 2022 mitkuratiert hat, stellt hier eine Auswahl ihrer persönlichen Highlights dieses Jahres vor.
Carolina Schutti kann Sprache zum Flimmern und Flirren bringen. In ihrem vieldeutigen Roman „Der Himmel ist ein kleiner Kreis“ entspinnt sich ein poetologisches Spiel um Freiheit und Identität.
Barbara Hundegger wurde soeben als erste Schriftstellerin mit dem Tiroler Landespreis für Kunst ausgezeichnet, eine bereits seit Langem fällige Anerkennung ihres herausragenden lyrischen Werkes.
Vladimir Sorokins Bücher werden viel gelesen und bieten Stets Zündstoff für heftige Auseinandersetzungen in Russland. Sein Thema ist die Gewalt. aber sein Thema ist auch das Glück.Immer wieder wird Vladimir Sorokin als Enfant terrible der russischen Literatur bezeichnet. Seine Antwort in einem Interview von 2003 ist eine klare: „Es wird zwar immer wieder geschrieben, ich sei ein Provokateur. Aber das bin ich nur in den Augen oberflächlicher Beobachter. Nur in Raskolnikows Händen ist die Axt ein Werkzeug der Aggression. Wenn sie dagegen ein Zimmermann in die Hand nimmt, dann hat das
Vertragen sich Literatur und Politik?Die Leiterin des Innsbrucker Literaturhauses am InN, Anna Rottensteiner, geht der Frage nach, inwieweit Literatur politisch sein kann, auch und gerade wenn erhobene Zeigefinger unerwünscht sind.Die Frage nach dem Verhältnis von Politik und Literatur wird gerade in Zeiten wie diesen gestellt, in denen von Abwendung von der Politik, Politikverdrossenheit und Apolitisierung die Rede ist. In einer Zeit, die alle Individuen, Mitglieder einer globalisierten Polis, als Umbruchs- und Krisenzeit erleben. Aber weckt nicht gerade dieses Gerede, das oft auch den
Die Schweizer Autorin Jacqueline Moser schreibt in ihrem ersten Roman über das Erwachsenwerden zweier Kinder ohne Mutter.Die Liebesgeschichte zwischen André und Lucia ist auf knappen 18 Zeilen erzählt. Was danach kommt: Lucia verlässt André und ihre gemeinsamen Kinder Carla und Adrian. Auf das Leben dieses Geschwisterpaares in der Schweiz der siebziger bis neunziger Jahre ist das Hauptaugenmerk von "Lose Tage", dem Debütroman der 43-jährigen Schweizer Autorin Jacqueline Moser, gerichtet.Es ist ein zartes Gespinst von kurzen Szenen und Eindrücken, das, über die Jahre verteilt und ohne
"Maries Gespenster": eine Geschichte von Abschied und Neubeginn.Es sind keine klassischen Gespenster, die die 39-jährige Schweizer Autorin Simona Ryser in ihrem Debütroman "Maries Gespenster" umgehen lässt. Sie begleiten einen aber durch Tage und Nächte, manchmal vergisst man sie, dann wieder tauchen sie unvermutet auf. Und sie verschwinden, wenn man sich ihnen stellt.Das Leben von Marie, der Protagonistin, ist nach dem Tod ihrer Mutter aus dem Ruder gelaufen. Ein "Familienreich" löst sich auf. Und so ist auch Maries Leben in Auflösung begriffen. Sie versucht dem entgegenzusteuern, indem