Die 25. Sommerschule der Waldviertel Akademie beginnt mit einem grundsätzlichen und sehr persönlichen Referat der Journalistin Barbara Coudenhove Kalergi. In den Zeiten der großen Wanderungen werde jeder Einzelne selbst seine Identität finden müssen, werden heterogene Gesellschaften um Zusammenhalt ringen.„Wo ist mein Heim, mein Vaterland?“ So beginnt die tschechische Nationalhymne. Ich sang sie in der ersten Klasse der Prager deutschen Volksschule und gleich anschließend die slowakische, etwas holprig in der deutschen Übersetzung: „Auf der Tatra blitzt und dröhnt und
Zu Österreichs Intelligenz befragt, konnten viele nur herzhaft lachen oder zumindest schmunzeln. Intelligenz wird hierzulande kaum thematisiert. Was über den Hausgebrauch hinausgeht, ist eher gefährlich, als daß es nützt. Im Folgenden der Versuch, intelligent über Intelligenz zu reden.
In den Vorgesprächen zum "Dialog für Österreich" wurde Thomas Plankensteiner gefragt, ob seine Gruppe der Volksbegehrer nicht zur Abwechslung auch einmal "etwas Frommes" machen wollte. Plankensteiners Antwort: Aber wir machen doch ständig etwas Frommes! Kirchenpolitik ist Frömmigkeit!Nicht jeder würde es so ausdrücken, aber sicher ist wohl, daß Kirchenpolitik, die diesen Namen verdient, nicht ohne Frömmigkeit gemacht werden kann. Und sicher ist wohl auch, daß in Zeiten wie diesen Frömmigkeit ohne Kirchenpolitik nicht möglich ist.Das freilich macht den Dialog nicht leichter. Die
Seite an Seite sitzen nebeneinander Johann Weber, der Bischof der Diözese Steiermark, und der ausgesprungene Priester und Kirchenkritiker Richard Picker, der streitbare Anwalt der verheirateten "Priester ohne Amt". Ort der Handlung: das bischöfliche Bildungshaus Seggau. Anlaß des Zusammentreffens: ein Gespräch über das brisanteste Thema im aktuellen Kirchenkonflikt, den Zölibat. Zwei Bischöfe sind da, Theologen, Priesterehepaare und Leute vom Kirchenvolks-Begehren. Man streitet auf Biegen und Brechen, aber es geht freundschaftlich und respektvoll zu, und zwischendurch wird auch oft
In der Diskussion über die zukünftige Gestalt der Kirche braucht es manchmal auch einen Anschauungsunterricht. Einen solchen Anschauungsunterricht erlebten vor kurzem der Präsident der österreichischen Caritas und seine Begleiter während einer Reise ins notleidende Bulgarien. Sie sahen, was Kirche nicht ist - und sie sahen, was Kirche sein kann.Erstes Beispiel: ein Dorf im Süden des Landes. Zwischen den ärmlichen Häusern steht ein nagelneues Gebäude im Stil "teuer, aber geschmacklos". Ein Priesterseminar, mit Hilfe deutscher und amerikanischer Sponsoren gebaut. Stolz zeigt der
So, wie es ist mit der Kirche und den Frauen, kann es nicht bleiben - das geht aus Eva Rossmanns Buch klar hervor, wie übrigens auch aus so gut wie allen anderen Publikationen, die zu dem Thema schon veröffentlicht worden sind. Und auch so gut wie alle außer den allerstursten unter den männlichen Theologen sind mittlerweile bereit, zuzugeben: es gibt in Bibel .und Glaubenslehre keinen stichhaltigen Grund gegen die Frauenordi-nation. Also, was ist dann das Problem? Nur Trägheit? Männlicher Machthunger? Sexismus? Nichts, was unter dem nächsten Pontifikat nicht ziemlich leicht korrigiert
Die Reaktion auf die jüngsten Entscheidungen vatikanischer Personalpolitik war so einhellig wie selten zuvor in Österreich: befremdet bis entsetzt. Das Wort, das zur Charakterisierung der umstrittenen Bischofskandidaten dabei am häufigsten zu hören war, lautet „konservativ“. Aber was ist eigentlich „konservativ“?Unter diesem Stichwort figuriert die lateinische Messe ebenso wie die undifferenzierte Sozialistenfresserei, der Rosenkranz ebenso wie die peinlichen Ausfälle gegen Aids-Kranke, Freimau-rer, Frauen und Demokraten mit „fürchterlichem Freiheitsdrang“. Gehört das alles
Der Papst kommt — und niemand freut sich so recht.Ja, ich weiß schon, wir sind ihm böse wegen seiner letzten Bischofsernennungen, wir finden, daß er in Sachen Geburtenkontrolle zu weit geht, und manche nehmen ihm auch übel, daß er keine verheirateten und keine weiblichen Priester haben will. Soweit, so gut. Aber ist das wirklich Grund genug für diese Lustlosig-keit, diese Mischung aus Irritation und Überdruß, die wir an uns bemerken — als ginge es nicht um ein Fest des Glaubens, sondern um eine etwas mühselige Pflichtübung, die es eben in Gottes Namen zu absolvieren gilt?Man wird
Wenn man manche Zeitungen liest und manche kirchliche Stellungnahmen hört, dann könnte man den Eindruck gewinnen, Österreich stehe am Anfang einer Christenverfolgung. Die Reaktionen auf das mit fragwürdigen Methoden zustandegekommene Interview mit dem neuen Erzbi-schof Hans Groer in einer Illustrierten waren so erbittert, daß man als Katholik erschrickt. Bahnt sich da ein neuer Kulturkampf an?„Nazi-Methoden“, „Infamie“, „Verfolgung“, „linksrevolutionäre Blätter“ hieß es da. Anlaß der ganzen Aufregung: ein von einer ä la Wallraf getarnten jungen Reporterin vertraulich
Eine dem Papst sehr nahestehende Zeitschrift fordert die Rehabilitierung von Jan Hus. Sollte es dazu kommen, wäre das ein un-überhörbares Signal an die Christen in der CSSR.
Ausgerechnet seit dem Jubiläum der Slawenapostel herrscht wieder einmal politische Eiszeit zwischen Österreich und dem tschechoslowakischen Nachbarland. Noch im Mai war kurz von „Tauwetter” die Rede gewesen. Dann kamen die Method-Feier in Velehrad und das Einreiseverbot für Kardinal König, und jetzt sind wir wieder bei jenem Zustand angelangt, der seit Jahr und Tag offenbar der Normalzustand zwischen den beiden historisch so eng verbundenen Nachbarn zu sein scheint: man ist böse aufeinander.Warum klappt es nicht und nicht mit Österreich und der CSSR? Natürlich liegt die