Die Gemeinwohlökonomie ist fünf Jahre alt und hat Anhänger in 50
Staaten. Doch die meisten Ideen sind nicht einmal im Ansatz
verwirklicht. Werden sie es jemals? Prognose und Wünsche des
Ideenstifters.
In das Thema Geldreform kommt Bewegung: Nachdem der Vorschlag für eine "Vollgeld-Reform" jahrelang weitgehend unbeachtet blieb, verdichten sich nun die Ereignisse: In der Schweiz hat eine Volksinitiative mehr als die Hälfte der nötigen Unterschriften gesammelt, Umfragen sagen bis zu 72 Prozent Zustimmung voraus. In Island plant die Regierung eine "sovereign money reform". Die aktuellen Entwicklungen haben Vorgeschichte: Während der Großen Depression der 1930er-Jahre entwickelten US-Ökonomen rund um Irving Fisher die Idee einer vollständig Deckung der Kontostände bei Banken mit Reserven
Der Alternativökonom Christian Felber sieht die Finanztransaktionssteuer und Körperschaftssteuern als mögliche Lösung der Euro-Schuldenkrise.Die Staatsbankrotte klopfen an die Tür. Während immer mehr Beobachter mit kräftigen Schuldenschnitten rechnen, tun die Eliten so, als sei die Verhinderung einer Insolvenz Griechenlands noch möglich. Die offiziellen Strategien führen jedoch alle in Richtung Gesamtinsolvenz der Eurozone. Alternative Rettungsstrategien werden von den Eliten aus kurzfristiger Besitzstandwahrung ignoriert. Das könnte das baldige Ende von Euro oder EU bedeuten: Eine
Ein neues Konzept zur Veränderung des ökonomischen Verhaltens der Gesellschaft: Ziel ist es, den Akteuren der Wirtschaft Anreize zu geben, ökologisch, demokratisch und sozial zu handeln.Die vielen Gesichter der Krise haben eine gemeinsame Wurzel: Geldkrise, ökologische Krise, Verteilungskrise, Demokratiekrise, Sinn- und Wertekrise hängen zusammen und wohnen dem gegenwärtigen Wirtschaftssystem inne. Immer mehr Akteure erkennen, dass das System falsch gepolt ist und auf destruktiven Spielregeln beruht: Unternehmen konkurrieren gegeneinander, um den höchsten Finanzgewinn. Das ist absurd,
Der Attac-Mitbegründer und Demokratie-Aktivist widerspricht sieben Mythen, die als argumentative Front gegen die Direkte Demokratie aufgebaut wurden.Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung wünschen die Schließung von Steueroasen – die Regierungen lassen sie weiter geöffnet. Die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung will keinen Anbau gentechnisch veränderter Agrarpflanzen – die EU-Kommission setzt sie durch. Die Bevölkerung will nicht überwacht werden – die Regierungen sammeln immer mehr Daten. Der großen Mehrheit der Bevölkerung ist die Einkommenskluft zu groß, die
Der Chefökonom der UNO-Handelskonferenz Heiner Flassbeck über den gescheiterten UNO-Gipfel zur Krise der Weltwirtschaft und die Dialogverweigerung der Industriestaaten gegenüber den Entwicklungsländern.Heiner Flassbeck ist seit 2000 der leitende Volkswirtschafter der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung in Genf. Anlässlich der UN-Konferenz zur Reform der Finanzmärkte in New York baten ihn der Publizist Christian Felber und Attac-Obfrau Karin Küblböck zum Gespräch.DIE FURCHE: Die Delegierten der UN-Konferenz waren von erstaunlich niedrigem Rang. Österreich schickte nur einen
Im Gegensatz zur Politik seines Präsidenten Lula erlebt die "solidarische Ökonomie" von Staatssekretär Paul Singer in Brasilien Hochkonjunktur. 20.000 Betriebe und mehr als zwei Millionen Beschäftigte präsentieren sich als Alternative zum Kapitalismus.Die "solidarische Ökonomie" entstand in Brasilien als Antwort auf eine wirtschaftliche Krise: In den 1980er Jahren plagten schwere Zeiten das Land, nach dem Zins-Sprung in den usa schoss auch in Brasilien der Geldpreis in die Höhe, zahlreiche Unternehmen gingen Pleite. "Bei Volkswagen gab es 5000 Kündigungen, ähnlich viele waren es bei
Fast alle Länder beteiligen sich am Steuerwettlauf. Mit immer niedrigeren Gewinnsteuern sollen Investitionen angelockt werden. Im Rennen um Steuerentlastung liegt Österreich recht weit vorne.Kurz vor den EU-Wahlen wagten Deutschland und Frankreich einen überraschenden Vorstoß: Um den Wettlauf der Staaten im Unterbieten bei der Besteuerung von Unternehmensgewinnen in der EU zu beenden, sollten ein Mindest- und ein Höchststeuersatz definiert werden.Prompt erhielten sie von der Kommission eine Abfuhr: Mit ihrer Initiative seien die beiden EU-Schwergewichte "auf dem Holzweg", hieß es aus dem
Das heutige Pensionssystem sei unfinanzierbar, ein massiver Eingriff daher notwendig. Im Folgenden ein Beitrag zur Reformdebatte, der die Prämissen dieser Behauptung abklopft.
Universitäten, Energieversorgung, öffentlicher Verkehr - all das gerät unter weltweiten Privatisierungsdruck bei denbevorstehenden Verhandlungen des Dienstleistungsabkommens der wto.Ein bisschen Zukunftsmusik: Sie wollen Ihre Kinder zur Schule schicken? Das wird teuer, denn es gibt nur noch private Gymnasien und Universitäten. Sie müssen zum Zahnarzt? Hoffentlich sind sie privat gut versichert, weil die öffentliche Krankenversicherung solche Luxus-Leistungen nicht mehr abdeckt. Von Babys ist abzuraten, allein die Geburt wird 3.000 Euro kosten, mit ein bisschen Wettbewerb zwischen
Der Welthandel wächst seit Jahren schneller als die globale Wirtschaft. Das heißt, dass ein immer größerer Anteil der weltweit hergestellten Waren und Dienstleistungen exportiert wird. In Summe macht der Welthandel momentan sechs Billionen Dollar pro Jahr aus. Nicht alles ist jedoch "freier Handel": Ein Drittel ist Intrafirmenhandel (zum Beispiel IBM Österreich liefert an IBM Thailand), ein weiteres Drittel ist Interfirmenhandel (zum Beispiel IBM liefert an Microsoft), und nur ein Drittel ist "klassischer" Welthandel (zum Beispiel VA Tech liefert an die türkische Regierung).Freihandel
Die Tobin-Steuer würde die Finanzmärkte stabilisieren und könnte zentrale Quelle für die Armutsbekämpfung werden.Die Globalisierungsgegner fordern eine globale Steuer. Die Globalisierer sind dagegen. Die Globalisierungsgegner wollen die Finanzmärkte stabilisieren. Die Globalisierer wehren ab. Die Globalisierungsgegner fordern Steuergerechtigkeit und die Bekämpfung der Armut. Die Globalisierer sagen "Njet!" Die Frage ist: Wer sind hier die Globalisierungsgegner?Seit der Asienkrise besteht Konsens, dass kurzfristige Kapitalströme eine der Hauptursachen für die Instabilität der
Im Zuge des Wirtschaftens werden dem natürlichen Umfeld Stoffe
entzogen, verarbeitet, verwendet und dorthin auch wieder
zurückgegeben. Eine Untersuchung in fünf Ländern, darunter
Österreich, hat diese Materialflüsse zahlenmäßig erfaßt und in ihrer
zeitlichen Entwicklung beschrieben. Die wichtigsten Ergebnisse
schildert im folgenden die Leiterin der österreichischen
Arbeitsgruppe.
Nachhaltiges Wirtschaften: ein oft propagiertes Konzept, das die Wirtschaftspolitik tatsächlich nur marginal bestimmt. Im Folgenden ein Gespräch über die Notwendigkeit, diesen Ansatz auch umzusetzen.
Nachhaltiges Wirtschaften: ein oft propagiertes Konzept, das die
Wirtschaftspolitik tatsächlich nur marginal bestimmt. Im Folgenden
ein Gespräch über die Notwendigkeit, diesen Ansatz auch umzusetzen.
Das Dilemma scheint perfekt: Wird global wirtschaftlich weiter
gewachsen, kommt unweigerlich ein ökologisches Desaster. Stagniert
aber die Wirtschaft, so explodiert die Arbeitslosigkeit: eine
Analyse der Folgen der Euro-Einführung.
Die Globalisierung wird der Welt heute verordnet, als gäbe es keine Alternative. Sie ist ein Feind jeder Feingliedrigkeit und damit ein grundsätzlich unökologisches, ja lebensfeindliches Prinzip.
Die Globalisierung wird der Welt heute verordnet, als gäbe es keine
Alternative. Sie ist ein Feind jeder Feingliedrigkeit und damit ein
grundsätzlich unökologisches, ja lebensfeindliches Prinzip.
Ein "grünes Juwel" könnte Österreich sein, eine "Insel im Ozean des
Neoliberalismus der OECD-Länder", meinen die Autoren. Sie
illustrieren diese Vorreiterrolle anhand des Systems der
Energieversorgung.