Ein jüngerer englischer Historiker, John M. Carter, erzählt in einem anschaulich und interessant geschriebenen Buch das Entstehen des römischen Kaiserreiches und den Aufstieg des Neffen Casars, Octavian, zum ersten Imperator Augustus, der vom Jahr 31 v. Chr., dem Jahr der Schlacht bei Aktium, bis 14 n. Chr. regierte, in dessen Regierungszeit die Geburt des Heilandes in Bethlehem fällt. Es war für die damalige Welt, besonders für Italien, eine blutige Zeit. 13 Jahre lang schwankte der Schlachtenerfolg und die geplagte italienische Bevölkerung mußte mit Opfern, Kontributionen,
Von Klaus Reinhardt redigiert, gab die Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes den Band „Die Wende vor Moskau“, das Scheitern der Strategie Hitlers im Winter 1941/42 heraus. Mit echt deutscher Gelehrtengründlichkeit geschrieben, bildet dieser Band einen Teil eines zukünftigen großen deutschen Archivwerkes, das, basierend auf Originalakten, eine genaue Schilderung des katastrophalen Versuches der Wehrmacht bietet, Moskau zu nehmen und damit die Wendung, die Hitler schon im Sommer 1941 erhoffte aber nicht erreichte, herbeizuführen.Das Ziel Hitlers war, Rußland zu
Ein Amerikaner versucht, die letzte Kraftanstrengung des deutschen Reiches, die Ardennenoffen-sive, dem Leser näherzubringen.Nach dem Zusammenbruch der Atlantikverteidigung und dem unerwarteten Erfolg der russischen Sommeroffensive gelang es Hitler, trotz aller Bombenangriffe auf das Heimatland, eine neue Armee, oder genauer gesagt drei schwache Armeegruppen mit zusammen 9 Panzerdivisionen und 17 Fußdivisionen aufzustellen. Denn auch die sogenannten Fallschirmtruppen trugen nur den Namen „Fallschirm“ ohne darin ausgebildet zu sein.Statt diese Truppe als Feuerwehr einzusetzen und die
Möglicherweise wird man in einigen Jahren, zurückblik-kend, sagen, daß die Gespräche, die jetzt beginnen, die Welt stärker verändert haben als die Ergebnisse, um derentwillen diese Gespräche geführt werden. Die Rede ist von dem großen Entspannungsdialog, von dem heute noch niemand genau sagen kann, wann und wo er stattfindet. Was jetzt in Helsinki vonstatten geht, ist nur fein Vorspiel, nämlich, unter dem Titel multilateraler Vorbereitungsgespräche für die Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, das große Tauziehen um Tagesordnung und Verfahrensfragen.
Auf seiner großen Pressekonferenz berichtete der österreichische Bundesminister für Landesverteidigung über den derzeitigen Stand des Bundesheeres und legte seine Absichten für die Zukunft dar. Aus der Rede Lütgendorfs, wie auch aus der Beantwortung der an ihn gestellten Fragen — wobei auffällt, daß auch dieser Bundesminister sich bereits angewöhnt hat, so langsam zu sprechen wie der Kanzler — ging hervor, daß es heute beim Bundesheer vor allem um zwei Probleme geht:• um die Bereitschaftstruppe und• um das kommende Budget.Als das Problem der Dienstzeitverkürzung zur Debatte
Nach Verhandlungen, die insgesamt dreißig Monate in Anspruch genommen haben, unterzeichneten Richard Nixon und Leonid Breschnew in Moskau das SALT-Abkommen und setzten mit ihren Unterschriften den Schlußstrich unter ein langwieriges Hin und Her um technische Details, die untergeordnet schienen, es aber keineswegs waren. Denn wenn irgendwo der Teufel im Detail zu stecken drohte, dann in dieser Abmachung, deren Resultat allerdings, wenn man es genau betrachtet, eher dürftig anmutet.
Seit Tagen führt Nordvietnam eine Offensive gegen den Süden, von der jeder wußte, daß sie kommen würde. Aber die meisten Beobachter dachten, daß sie erst nach dem Ende des amerikanischen Truppenabzuges anrollen würde. Oder auch noch etwas später, um den Amerikanern die Möglichkeit zu geben, ihr Gesicht zu wahren, unter dem Motto: Wir haben alles getan, um die Südvietnamesen soweit zu bringen, daß sie sich selbst verteidigen können; wenn sie es nun nicht schaffen, ist es ihre Schuld. Amerika kann dafür nicht verantwortlich gemacht werden.Die große Offensive kam früher. Viel
Nach wochenlanger Verhandlung wurde die Wiener Runde der SAL-Gespräche unterbrochen und soll in zwei Monaten, nach dem Peking-Besuch von Präsident Nixon, wieder aufgenommen werden.Haben die Gespräche in Wien zu einem Ergebnis geführt? Nixon hat vor einigen Tagen seine Zuversicht auf ein positives Resultat ausgesprochen; vermutlich aus wahltaktischen Gründen. Ein europäischer Kommentator kann leider diese Hoffnung nicht teilen, denn bei 115 Gesprächen, die in sechs Abschnitten abgehalten wurden, müßte doch ein positives Resultat sichtbar sein. Leider nein. Sicher, daß beide Partner
Als die Sowjetunion im Sommer 1968 die Tschechoslowakei besetzte, haben die Sowjets es für notwendig befunden, einer Gewaltoperation ein Mäntelchen der Ideologie umzuhängen. Breschnjew erfand seine Doktrin von der „begrenzten Souveränität“ für jene sozialistisch-kommunistischen Staaten, die von der reinen Moskauer Linie abweichen.In den Jahren 1953 in Berlin und 1956 in Budapest hat Chruschtschow noch ohne viel Erklärungen zwei kommunistische Regime durch einen massiven Militäreinsatz gerettet. In der Zwischenzeit sieht es besser aus, wenn man mit sanftem Augenaufschlag die eigenen
Die Nachrichten, die über das Bundesheer in die Öffentlichkeit gelangen, sind äußerst alarmierend. In einem einzigen Jahr wanderten tausend Ausbildner und Unteroffiziere ab. Dabei leidet die Armee auf diesem Gebiet bereits an einem erheblichen Mangel. Kommen doch auf einen Ausbildner statt 6 bis 7 Rekruten 16 bis 18, wobei diese Ausbildner teilweise selbst noch junge und nicht voll ausgebildete Unteroffiziere sind.Der Offiziersmangel wird in Kürze katastrophal sein. Statt der notwendigen 70 Offiziersanwärter haben sich heuer nur noch ein Drittel für die Theresianische Akademie in Wiener
Wenn nicht alles täuscht werden die drei Parteien noch vor der möglichen Parlamentsauflösung zu einem Beschluß in der Bundesheerfrage kommen und damit dieses Problem aus dem Wahlkampf ausklammern. Vor mehr als einem Jahr wurde eine Reformkommission für das Bundesheer aufgestellt und man durfte hoffen, daß es gelingen werde, alle seit langem aufgestauten Probleme einem befriedigenden Ende zuzuführen. Diese Kommission hat trotz einer nicht ganz geglückten Zusammensetzung im Oktober einen Entwurf vorgelegt, der allen Wünschen, abgesehen denen der radikalen Linken, entsprach und einen
Der neue Bundesheerminiister, Brigadier Lütgendorf, hat sein Amt angetreten. Lütgendorf ist sicher ein vorzüglicher Fachmann, der sämtliche Probleme kennt und der sicher sein Bestes versuchen wird. Warum Kreisky wieder einen Fachmann genommen hat un,d keinen Politiker, wird er wohl nie sagen, denn die Aufgaben, die jetzt zu lösen sind, sind mehr politischer als militärischer Art, vermutlich glaubt er, als Kanzler weiter die Zügel in der Hand zu behalten, denn ein Fachmann ist in der Regierung vom Bundeskanzler abhängig und muß sich letzten Endes den Entscheidungen des Kanzlers beugen